Ohne Maske: Schüler musste Test draußen schreiben
Promi-Anwalt übernimmt den Fall Jason (9)
15.01.2022Jetzt hat sich das "Bündnis Kinderschutz Österreich" eingeschalten.
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Steiermark. Seit der Fall des Volksschülers Jason (9) aus Voitsberg am Donnerstag bekannt wurde, gehen die Wogen in den sozialen Medien hoch. Nicht nur die Direktorin der Volksschule geriet ins Visier, sondern auch die Eltern, die ihren Sohn laut "Bündnis Kinderschutz Österreich" „instrumentalisiert“ haben sollen. Das Posting des Vaters wurde bis Freitagmittag bereits mehr als 12.000 Mal geteilt. Die FPÖ machte den Vorfall publik. Gegen die Direktorin wurden sogar Drohungen ausgesprochen.
Minus 1 Grad. Wie berichtet, musste der 9-Jährige seinen Sachunterrichtstest vor dem Fenster seiner Klasse sitzend im Freien bei einer Temperatur von lediglich minus 1 Grad schreiben. Grund war, dass die Direktorin das Maskenbefreiungsattest des Kindes nicht akzeptierte, da dieses erst genau geprüft werden musste.
Wie die Bildungsdirektion am Freitag bekannt gab, wurde es nun auch nicht anerkannt. Es stellte sich heraus, dass das Attest von einem impfkritischen Arzt ausgestellt wurde.
Maskenattest geprüft und nicht akzeptiert
Nach Rücksprache mit der Direktion stellte die Bildungsdirektion klar, dass die Eltern das Attest nach den Ferien vorgelegt hatten und der Bub somit dem Unterricht entschuldigt fernbleiben durfte. Jason sei auch nicht aufgefordert worden, den Test zu schreiben. Der Familie und ihrem Sohn sei es jedoch wichtig gewesen, dass Jason den Test erledigt, da der Bub vor einem Schulwechsel steht und von der VS Voitsberg bereits abgemeldet wurde.
Auf oe24.TV sagte Vater Markus Fischer, sein Sohn sei getestet gewesen, und behauptete, dass die Schule, den Vorschlag, den Test (der laut stellvertretendem Bildungsdirektor Bernhard Just „in dieser Form nicht zulässig ist“) im Freien zu schreiben, gemacht habe. Die Alternative, das Tragen einer Maske, hatte der Vater abgelehnt.
Kein Fehler. Jason geht nun in Rosental zur Schule, wo er jedoch künftig ebenfalls eine Maske tragen muss. Nach dem Vorfall fand Freitag ein Gespräch zwischen Bildungsdirektion, Direktorin und Klassenlehrerin statt. Ein dienstrechtliches Fehlverhalten wurde nicht festgestellt.
Promi-Anwalt übernimmt den Fall Jason (9)
Inzwischen hat sich das "Bündnis Kinderschutz Österreich" eingeschalten und übernimmt den Fall. Nikolaus Rast wird den 9-Jährigen Jason vertreten. Der Star-Anwalt wird als erstes Strafantrag gegen Direktorin der Schule auf Verdacht wegen Verletzung der Aufsichtspflicht stellen, wie oe24 erfuhr.
Promi-Anwalt Nikolaus Rast übernimmt den Fall Jason (9).
Schüler schrieb Test im Freien: Das sagt der Vater
Im oe24.TV-Interview spricht jetzt Markus F., der Vater des 9-jährigen Kindes und schildert den Sachverhalr aus seiner Sicht. "Wir haben von einem praktizierenden Arzt ein Maskenbefreiungs-Attest für das Kind bekommen. Einen Tag vor Schulbeginn haben wir dieses Attest über 'Schoolfox' an seine zwei Lehrerinnen geschickt", berichtet Markus F. im Gespräch bei Fellner! LIVE. "Wir haben unser Kind, wie es vorgeschrieben war, am Abend Corona-getestet – war natürlich negativ."
Auch am Montag habe sich die Familie noch einmal getestet. Dann sei der 9-Jährige zur Schule gebracht worden. "Um zehn Minuten vor halb acht wurden wir von einer der zwei Lehrerinnen kontaktiert. Uns wurde gesagt, dass die Direktorin diese Maskenbefreiung nicht akzeptiere. Danach bin ich mit meiner Frau zur Schule gefahren", schildert Markus F. Er habe die Direktorin gefragt, warum sie das Attest nicht akzeptiere. Sie habe zu ihm gesagt: "Wir haben jetzt von der Schulbehörde eine neue Vorschrift bekommen, dass alle Schüler eine Maske tragen müssen", zitiert er sie.
Markus F. habe sie daraufhin darauf aufmerksam gemacht, dass darin nirgends stehe, dass ein Kind mit Maskenbefreiung nicht in die Schule dürfe. Sie antwortete, sie habe die Verantwortung für 340 Kinder. Der 9-jährige Sohn habe morgen einen Test, auf den er sich lange vorbereitet hätte, sagte Markus F. zur Direktorin und bat sie, wie er berichtet: "Bitte findet eine Möglichkeit, dass er morgen seinen Test machen kann."
Am Dienstag um 11.45 Uhr wurde der Test im Freien gemacht. Der Vorschlag dazu sei aber nicht von den Eltern, sondern von der Direktorin genommen. Die Eltern hätten dieser Vorgehensweise jedoch zugestimmt. Zum Vorwurf, dass es sich bei dem Bild um eine Inszenierung handelt, sagt Markus F.: "Meine Frau hat dann ein Foto gemacht, weil sie sprachlos war, dass sowas in Österreich möglich ist, dass ein Kind im Freien in der Kälte einen Test schreiben muss". Und wie kam das Bild dann an dir Öffentlichkeit? „Ein Bekannter von uns hat es auf Facebook gepostet“, so der Vater auf oe24.TV.