Leiharbeiter wurde ein Finger zerquetscht, Angeklagter fühlt sich nicht schuldig.
Ein Steirer (56) musste sich am Montag vor dem Straflandesgericht verantworten. Der Mann soll alkoholisiert ein Schweißgerät bedient und dabei einen Kollegen verletzt haben. Die Verhandlung wurde vertagt.
Finger zerquetscht
Immer wieder soll der Angeklagte bei der
Arbeit betrunken gewesen sein. So auch an besagtem Tag. Er schaltete das
Schweißgerät ein, obwohl sein Kollege noch den Finger am Blech hatte. „Ich
hab' noch gefragt, ob's eh geht, da hat er schon einen Plärrer gemacht“,
erzählt der 56-Jährige. Das Opfer schildert den Vorfall so: „Ich hab'
gesagt, wart' ein bissl, da war's auch schon zu spät.“ Ein Teil eines
Fingers wurde komplett zerquetscht.
„Haben Sie gehört, dass er gesagt hat, Sie sollen warten?“, fragte Richter Raimund Frei. „Nein“, so der Angeklagte. Nachsatz: „Ich bin ja kein Kindermädchen.“ „Warum arbeiten Sie mit ihm, wenn er besoffen ist?“, wollte der Richter von einem Zeugen wissen. „Da muss die Firma drauf schauen“, so der Kollege. Ob der verletzte Leiharbeiter überhaupt ordentlich an der Maschine eingeschult worden war, ließ sich nicht klären. Der Richter vertagte die Verhandlung, um weitere Zeugen zu hören.(baj/APA)