Grazer Volksgarten
Schlag gegen Cannabis-Connection
12.11.2012
Die Polizei-Aktion endete mit 36 Festnahmen und 436 Anzeigen.
Ein Netzwerk von Dealern afghanischer und pakistanischer Herkunft ist in Graz von der Polizei ausgehoben worden. Wie das Landeskriminalamt Steiermark auf Montag mitteilte, wurden im Zuge einer monatelangen Operation insgesamt 36 Personen festgenommen und 436 Konsumenten angezeigt.
Die afghanisch-pakistanische Gruppe wurde in der ersten Jahreshälfte 2012 ausgeforscht. Für 15 Personen klickten die Handschellen, zehn Kilogramm Cannabiskraut, 150 Gramm Kokain und 15.000 Euro Drogengeld wurden sichergestellt sowie 225 Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz erstattet, lautete damals die Bilanz.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen stellten die Kriminalisten fest, dass Täter derselben Gruppierung die Aufgaben ihrer inhaftierten Komplizen übernahmen. Wieder wurde in Wien gekauftes Cannabiskraut nach Graz transportiert. Kriminalisten mehrerer Dienststellen gelang es, weitere 21 Personen wegen Cannabishandels festzunehmen und Marihuana, rund 10,5 Kilogramm im Straßenverkaufswert von 100.000 Euro, sicherzustellen.
Weiters stellten die Kriminalisten Drogengelder in der Höhe von 50.000 Euro sowie Sparbücher mit höheren Einlagen bei den Dealern und Subdealern, größtenteils Asylwerbern, sicher und erstatten insgesamt 211 Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz . Ihre Wohnungen hatten die Täter im Nahbereich des Volksgartenparks, wo das Marihuana auch verkauft wurde.
Der - vorerst - letzte Schlag gegen die Gruppe erfolgte in der vergangenen Woche, als zwei Drogentransporte mit 5,5 Kilogramm Cannabiskraut abgefangen und sechs Kuriere festgenommen wurden. Die Beschuldigten sind größtenteils bereits wegen Suchtgifthandels vorbestraft. Sie wurden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.Mit der Operation "4 x 3" (so benannt nach der auffälligen Telefonnummer eines der Haupttäters, Anm.) sei es zwar gelungen, die Drogenkriminalität um den Volksgarten zurückzudrängen, gelöst sei das Problem aber nach wie vor nicht, räumte Ermittlungsleiter Werner Jud ein.