Graz

SJ-Chef wegen Verleumdung verurteilt

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Laut Staatsanwalt wusste Sebastian Pay (23), dass die Vorwürfe falsch gewesen sind.

Auftritt von HC Strache im Wahlkampf vor dem Grazer Rathaus: FPÖ-Anhänger sollen die Hand zum Hitler-Gruß gehoben haben – solche Fotos postete Sebastian Pay, Chef der Sozialistischen Jugend in Graz. Eine Anzeige wegen NS-Wiederbetätigung folgte.
Freitag saß der SPÖ-Mann aber selbst vor Richter Christoph Lichtenberg am Straflandesgericht: Staatsanwalt Johannes Winklhofer wirft ihm Verleumdung in fünf Fällen und falsche Beweisaussage vor. Kurzversion: Pay habe gewusst, dass die FPÖ-Fans zu einem Lied mitgeschunkelt haben, er aber wählte einen günstigen Moment für die Fotos aus und postete: „Schon wieder Nazis bei der FPÖ.“ Winklhofer entrüstet: „Das war eine offensichtliche Lüge. Eine Niederträchtigkeit, das habe ich in 20 Jahren nicht erlebt.“

Pay sieht sich unschuldig
Es sei eine aufgeheizte Stimmung gewesen, aus seiner Perspektive habe er aus einem Pulk von Demonstranten – etwa 1,70 Meter groß – die gestreckte Hand gesehen. Musste aber zugeben: „Das Foto ist später entstanden.“

Vor allem eine genaue Analyse des polizeilichen Videomaterials bringt den SJ-Mann dann in Bedrängnis. Man sieht: Viele Besucher schwenken die Hände im Rhythmus der Strache-Vorband, aber kein Hitler-Gruß. Sechs Monate Haft bedingt und 1.400 Euro unbedingte Geldstrafe verhängt Richter Lichtenberg: Ankläger und Verteidiger meldeten Berufung an, das Urteil ist nicht rechtskräftig. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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