Schon seit Monaten wurde in Frohnleiten mangelnde Statik und Sicherheit kritisiert.
800 Tonnen Schutt auf den Schienen. Dreck, Betonteile, Chaos überall. Tausende Pendler sitzen fest, mehr als 1.300 Züge, die jetzt ausfallen. Am Samstag stürzte die in Bau befindliche Brücke der Brucker Schnellstraße (S35) direkt auf die Gleise der wichtigen Südstrecke in Frohnleiten (Steiermark).
Sofort nahmen Experten die Ermittlungen auf – war das Unglück gar kein Zufall?
Arbeiter: "Ich fahre später sicher nicht über Brücke"
Im betroffenen Frohnleiten gibt es darauf derzeit nur eine Antwort: Dieses Unglück war vorauszusehen. Schon seit Monaten sollen Arbeiter über die schlechte Statik des Baus geflucht, einer von ihnen soll sogar gesagt haben: „Wenn diese Brücke fertig ist, werde ich sicher nicht darüber fahren!“
Ähnliches befürchtete auch schon der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Walter Rauch, der im Vorjahr bei einer Anfrage an die damalige Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) bereits die Sicherheitsvorkehrungen bei dem Bau infrage stellte (siehe Faksimile oben). „Ich habe damals einen Hinweis bekommen, dass man diese überprüfen sollte“, sagt Rauch im Interview. Antwort des Ministeriums: Die Asfinag sei zuständig.
Unklar ist indes völlig, warum die Brücke überhaupt einstürzte. Möglich, dass entweder das Fundament oder ein instabiles Gerüst schuld sind. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits gegen Unbekannt wegen Gemeingefährdung.
(mud, frj)