„Es war sehr stressig“, schildert Bartl Mednitzer, Ortsstellenleiter der Bergrettung St. Peter/Kammersberg. Er und seine Truppe mussten in der Nacht auf Donnerstag eine Wienerin (42) unter widrigen Wetterbedingungen in einer mehrstündigen Rettungsaktion in den obersteirischen Bergen in Sicherheit bringen.
Die Tourengeherin war am Mittwoch gegen 11.30 Uhr gemeinsam mit zwei Bekannten auf den Gipfel des 2.500 Meter hohen Schöderkogels im Bezirk Murau aufgestiegen. Anschließend fuhr das Trio den südwestlichen Hang talwärts, als die 42-jährige Wienerin stürzte und sich am linken Unterschenkel verletzte. Der Versuch, selbst abzusteigen, scheiterte wegen zu starker Schmerzen. Deshalb setzte das Trio um 16.15 Uhr einen Notruf ab.
Fünf Stunden
Nun sollte ein Hubschrauber die Frau vom Berg holen – doch starker Wind machte das Vorhaben zunichte. So mussten zwei Alpinpolizisten und elf Bergretter zu Fuß aufbrechen, um die Wienerin auf rund 2.130 Metern Seehöhe zu bergen. Während die ersten Helfer gegen 21.20 Uhr bei der Verletzten eintrafen, schob ein Pistengerät einen Weg bis zu einer möglichen Aufnahmestelle frei.
Schneehöhle
Insgesamt musste die Frau fünfeinhalb Stunden ausharren. Einer ihrer Begleiter war bei ihr geblieben und hatte zum Schutz von Kälte und Wind eine Schneehöhle gebaut. Die Retter brachten die Frau schließlich mit einem Ackja und dem Pistengerät zu Tal.