Augenzeugen-Bericht
So lief der Heli-Crash ab
10.03.2009
Hubschrauber-Absturz in Deutschlandsberg: Ein Bauarbeiter beobachtete den Crash.
Ein 26 Jahre alter Bauarbeiter hat den Absturz des Polizeihubschraubers am Dienstagnachmittag im weststeirischen Deutschlandsberg beobachtet: "Die Maschine hat über unserer Baustelle einen Bogen gemacht. Wir dachten, sie landet auf dem nahen Sportplatz. Dabei streifte sie das Haus, hat plötzlich an Höhe verloren und es nicht mehr über die Bäume geschafft", so Christian Mayer aus Frauenthal. Es habe beim Aufschlag einen "dumpfen Knall" gegeben, sagte Mayer.
Turbinen liefen weiter
Er habe mit seinen Kollegen auf der
Baustelle etwa 200 Meter entfernt vom späteren Punkt des Aufschlags
gearbeitet, so der Weststeirer. Der Helikopter habe das Haus des
Kinderarztes - ein dreistöckiges Jugendstilgebäude - gestreift und es dann
nicht mehr über die Bäume zwischen Sportplatz und der Laßnitz geschafft. Die
Maschine sei seitlich an der Uferböschung aufgeschlagen, danach sei die
Turbine noch 15 bis 20 Sekunden noch gelaufen. "Ich und meine Kollegen sind
sofort hingestürmt, aber konnten nicht nahe heran, weil man ja eine
Explosion befürchten musste", sagte Mayer. Der Weststeirer äußerte auch die
Vermutung, die Sonne den Piloten vielleicht geblendet haben könnte.
Der Hauptplatz, wo am Dienstag der "40-Märtyrer-Kirtag" unter reger Beteiligung der Bevölkerung stattfand, lag ganz in der Nähe der Unfallstelle. Polizei und Feuerwehr sperrten das Gelände des Absturzes vor den zahlreichen Schaulustigen ab.
Angehörige werden verständigt
Laut Rudolf Gollia vom
Innenministerium würden am späten Nachmittag die Angehörigen der Opfer
verständigt. Bis dies geschehen sei, werde es verständlicherweise keine
Hinweise auf die Identität des Piloten, des Polizisten und des Bergretters
geben. Beamte des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark seien an der
abgesperrten Unglücksstelle, um "Beweisstücke zu sichern und die
Unfallursache zu ermitteln", so Gollia. Es sei davon auszugehen, dass auch
eine Flugunfallkommission eingesetzt werde, doch liege dies in der
Zuständigkeit des Verkehrsministeriums.