Neue Kampagne

"Solardoppelt": Steiermark forciert Solarthermie

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Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern soll weiter vorangebracht werden.

Steiermark. Das Land Steiermark will mit der Kampagne "Solardoppelt" die Nutzung der Kraft der Sonne zur Warmwasserbereitung und Wärmegewinnung erhöhen, wie Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) am Montag ankündigte. Der Ausbau der Solarthermie auf zum Beispiel Hausdächern sei zuletzt gegenüber Photovoltaik ins Hintertreffen geraten, sagte Installateursinnungsmeister Anton Berger. Dabei gebe es bei den größtenteils in Österreich hergestellten Paneelen keine Lieferengpässe.

Förderung. Schon 2023 hatte das Land Steiermark die Förderung für Solarthermie pro Quadratmeter von 150 auf 300 Euro pro Quadratmeter (bis maximal 20 Quadratmeter) erhöht, erinnerte die Landesrätin. Es gehe darum, einerseits jede Form der alternativen Energiegewinnung zu nutzen und andererseits Solarthermie und Photovoltaik zu kombinieren. Der Energieertrag pro Quadratmeter bei Solarthermie sei bis zu drei Mal so hoch wie bei Photovoltaik (PV). Neben der Landesförderung stehe auch der bundesweite 2.500-Euro-Bonus für "Raus aus Öl und Gas" bereit. Manche Kommunen böten noch zusätzliche Förderungen.

Umstieg. Es sei die große Aufgabe der Gesellschaft, den Ausstieg aus fossilen Energieträgern voranzubringen, dieser solle leistbar und sicher sein. Eine Umstellung müsse schrittweise erfolgen, "wir müssen auf mehrere Technologien zeitgleich setzen", sagte Lackner. "Die Steiermark ist im Heizungstausch absolute Spitzenreiterin, die Förderanträge für Solarthermie sind zuletzt allerdings stetig zurückgegangen. Da ist Luft nach oben, um besser zu werden. Dafür spricht auch, dass die Wertschöpfung zu 75 Prozent in Österreich bleibt", sagte die Landesrätin. Die heimischen Hersteller von Solarthermie-Ausstattung exportieren über 90 Prozent ihrer Produktion. Bei Photovoltaik-Paneelen hingegen beliefen sich die Importe aus China auf rund 95 Prozent. Für Lieferengpässe bei der Installation von PV hatte zuletzt auch ein Mangel an Wechselrichtern gesorgt.

Über 80 Prozent des Energiebedarfs eines Hauses decken

Erfolg vorausgesagt. Robert Kanduth, Obmann des Verbandes Austria Solar, schätzte, dass die Solarthermie zuletzt auch unter die Räder gekommen sei, weil die Förderung für andere Energieformen recht hoch war. Er betonte die hohe Wiederverwertbarkeit der Solarthermiepaneele. Außerdem könnten so allein über 80 Prozent des Energiebedarfs eines Hauses zu decken sein. "Das macht auch keine Netzprobleme", sagte Kanduth. Die Kampagne werde erfolgreich sein, da sei er überzeugt, man werde mit dem Projekt dann auch in Kärnten und anderen Bundesländern bei den Verantwortlichen antichambrieren.

Sparen. Installateursinnungsmeister Berger rechnete vor, dass vom Energiebedarf eines Haushaltes im Schnitt 80 Prozent für Wärme und 20 Prozent für elektrische Energie aufgewendet würden. "Wir müssen die Sonne fürs Heizen und für Warmwasser nutzen. 2023 haben die mit erneuerbarer Energie betriebenen Heizsysteme erstmals die fossilen überholt", so Berger. Ein Beispiel: Eine Amortisation erfolge bei 12 Quadratmeter thermischer Solaranlage mit allen Förderungen bereits in 3,4 Jahren. Bei 6 Quadratmetern komme man auf 5,2 Jahre. Der höhere Wirkungsgrad lasse Solarthermie wieder zeitgemäß werden, dieser sei um den Faktor 2,5 besser im Verhältnis zu Photovoltaik, bei größeren Anlagen bis zu 3,0.

Leistung. In der kalten Jahreszeit leistet eine Solarthermieanlage weniger als im Sommer, was auch abhängig von der Länge des Tages, der Sonneneinstrahlung bzw. dem Sonnenstand am Horizont und dem Aufstellungswinkel der Anlage abhängig ist.

Kein Call-System. Derzeit gibt es in der Steiermark rund 730.000 Quadratmeter Solarthermiefläche. Das Förderungsbudget reicht laut Lackner aus. Es gibt kein Call-System, alle Ansuchen werden positiv beurteilt. Bei höherem Bedarf werde nachbedeckt. Zur Information wurde eine Plattform - www.doppeltsolar.at - eingerichtet, die einerseits Installateure und andererseits Details zu den Förderungen auflistet. Über die Solarkataster von Stadt Graz und Land Steiermark kann jedermann überprüfen, wie geeignet die Dachfläche seines Objekts für Solarthermie ist.
 

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