Der ORF Steiermark soll Einsparungen in der Höhe von zwei Millionen Euro durch teils prominente Abgänge erzielen.
Die kaufmännische Direktorin Sissy Mayerhoffer kreuzte gestern im Landesstudio Steiermark auf: Laut ORF-Pressestelle in Wien ein „ganz normaler Termin“. „Das jüngste Gericht“, widersprechen örtliche Mitarbeiter. Sie berichten von bis zu zwanzig Kollegen, die demnächst in die Pension entlassen werden sollen. Auch Ressortleiter und Publikumslieblinge wären betroffen.
Abfertigung
Fakt ist: Das anfangs mit 700.000 Euro bezifferte
Sparziel liegt mittlerweile bei zwei Millionen Euro. „Unmöglich“, reagierte
die Chefetage im Funkhaus in Graz-St.-Peter. Der Stiftungsrat ist da anderer
Ansicht und so muss Landesdirektor Gerhard Draxler wohl oder übel das große
Sparkpaket schnüren. Demnach müssen voll pensionsreife Mitarbeiter
abdanken. Außerdem bietet man Frauen mit Jahrgang 1957 und Männern mit
„Baujahr“ 1952 – oder älter – den vorzeitigen Ruhestand an. Versüßt wird
ihnen der Abschied mit einer freiwilligen Abfertigung in der Höhe von drei
Monatsgehältern – oder im Einzelfall auch mehr.
20 Kandidaten
Ein offenes Geheimnis im Funkhaus sind
diesbezügliche Verhandlungen mit 20 Mitarbeitern. Von sich aus in Pension
geht Publikumsliebling Christine Brunnsteiner – ÖSTERREICH berichtete. Als
Kandidaten genannt werden außerdem Werner Sabath (Sport) und Kulturchef
Peter Wolf, der 2010 aufhören soll. Mit seinem Geburtsjahr 1948 kommt auch
Reinhart Grundner („Kulinarium“) für einen „Handshake“ in Frage. Aber: „Ich
gehe nicht in Pension“, lässt er via Pressestelle ausrichten. Unterdessen
laufen Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung über eine
Nulllohnrunde. „Ein Sparpaket können wir nicht senden“, so Landesdirektor
Draxler.