Die Frau wurde zu 30 Monaten teilbedingter Haft verurteilt. Sie erbat sich Bedenktzeit, ob sie das Urteil annimmt.
Mehr als eine Million Euro soll eine 32-jährige Buchhalterin aus Leoben in einem obersteirischen Unternehmen über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren unterschlagen haben. Am Montag musste sich die Frau vor dem Straflandesgericht Leoben wegen des Verbrechens der Untreue verantworten. Das Urteil lautete 30 Monaten Haft, davon zehn unbedingt. Es ist noch nicht rechtskräftig.
Verdacht auf Geldwäsche
Aufgedeckt worden war der Betrug
Anfang November 2008: Weil neben dem Gehalt weitere hohe Summen auf dem
Konto der Frau eingingen, erstattete ihre Bank der Geldwäsche-Stelle des
Innenministeriums davon Bericht. Wie sich herausstellte, hatte die
32-Jährige Lieferantenrechnungen gefälscht und so Firmengeld auf ihr
Privatkonto umgeleitet.
Existenzängste
Die Angeklagte, die an Bulimie und
Borderline-Syndrom leidet, bekannte sich schuldig. Sie habe aus
Existenzängsten gehandelt, finanzielle Not habe sie keine gehabt. 650.000
Euro konnten sichergestellt werden. Wo die übrigen 400.000 Euro geblieben
sind, blieb offen.
Mit dem Urteil verband das Gericht auch die Weisung, dass die Frau sich nach Absitzen der unbedingten Haft einer psychotherapeutischen Behandlung unterziehen muss. Die Angeklagte erbat sich Bedenkzeit.