Jetzt gibt es einen "Volksbürgermeister" in der Steiermark.
Stmk. In Hart bei Graz hat Donnerstagabend die konstituierende Sitzung des Gemeinderats stattgefunden. Dabei wurde nicht der Spitzenkandidat der stimmenstärksten Bürgerliste zum Bürgermeister gewählt, sondern ÖVP-Bauernbunddirektor Franz Tonner mit Hilfe von SPÖ, FPÖ, NEOS und Grünen.
Elf Stimmen gab es für den nunmehrigen Ex-Bürgermeister der Bürgerliste „Hart bei Graz“, 14 für Franz Tonner. Alle anderen Parteien schlossen sich somit gegen die mit 40 Prozent bei der Gemeinderatswahl stimmenstärkste Bürgerliste zusammen. Tonner wird sich die Bürgermeisterperiode mit Andrea Ohersthaler (SPÖ) teilen. Tonner hatte keinen Spitzenplatz auf der Liste der ÖVP und nennt sich künftig "Volksbürgermeister" ohne Stimmrecht im Gemeinderat.
„Es ist einzigartig in der Steiermark, dass vier Parteien über Parteigrenzen und alle ideologischen Grenzen hinweg ein Bündnis eingehen, um gemeinsam für die Harter etwas weiterzubringen. Ich finde das großartig", sagt Tonner gegenüber dem ORF.
Auch in Bruck an der Mur stellt seit Donnerstag nicht die stimmenstärkste Partei die Bürgermeisterin. Der Vorsprung der SPÖ auf die ÖVP ist in Bruck nur noch minimal. Sabine Kaltenegger (ÖVP) wurde mit 23 von 31 Stimmen zur Bürgermeisterin gewählt. Raphael Pensl (FPÖ) wurde mit 19 Stimmen zum Vizebürgermeister gewählt