Die steirische Exekutive hat am Dienstag einen Lkw auf der Südautobahn gestoppt, der laut Amtstierärztin "gravierende Tierschutzmängel" aufwies.
Gefühlte minus 30 Grad Celsius beim Transport von Kälbern: Die Transportdauer war bereits um 25 Stunden überschritten, Wasser und Futter standen nur ungenügend zur Verfügung und manche Tiere konnten bei der niedrigen Raumhöhe nicht aufrecht stehen, so die Polizei am Mittwoch.
Kälber und Rinder eingepfercht
Der Tiertransporter aus
Polen war Richtung Italien unterwegs und wurde gegen 16.45 Uhr bei Gleisdorf
(Bezirk Weiz) angehalten. Wie sich zeigte, waren 133 Kälber und 28
Mastrinder in drei Etagen auf dem Anhängerfahrzeug eingepfercht. Bedingt
durch die Raumhöhe war ein aufrechtes Stehen der größeren Huftiere nicht
möglich. Eine mangelnde Fütterung und Tränkung der Tiere wurde anhand des
intensiven Leckens und Saugens der Kälber an den Bordwänden erkannt.
Außerdem war der Wassertank leer und es wurde kein Futter - wie gesetzlich
vorgeschrieben - mitgeführt.
Tiere hochgradig geschwächt und apathisch
Ein Ausdruck des
Temperaturschreibers zeigte bis zu minus 30 Grad Celsius gefühlte
Umgebungstemperatur in der Nacht an - bedingt durch den Fahrtwind. Deshalb
waren die Lidbindehäute der Tiere bereits gerötet und der Augenausfluss als
hochgradig einzustufen. Ein vorgeschriebenes Alarmsystem bei Erreichen der
Mindesttemperatur von null Grad war nicht vorhanden, erklärte die Exekutive.
Manche der Kälber waren durch die Strapazen nicht mehr stehfähig, hochgradig geschwächt und apathisch. Eines der Huftiere war erst 13 Tage alt. Die rund 160 Kälber und Rinder wurden in der Notversorgungsstelle Spielfeld gebracht. Der Lenker des Lkw wurde angezeigt.