Unfälle, Brände, Hagelschaden: Ein schweres Unwetter hat die Steiermark und Teile Niederösterreichs verwüstet. Ein Blitz schlug in einem Wirtschaftsgebäude in der Oststeiermark ein - mehrere Nutztiere starben.
Schwere Unwetter im Süden der Steiermark haben am Montagabend zahlreiche Unfälle, Brände und Hagelschäden verursacht. Am schlimmsten betroffen war der Bezirk Deutschlandsberg, wo Hagelkörner bis zur Größe eines Tischtennisballs sowohl Pkw als auch landwirtschaftliche Flächen in Mitleidenschaft zogen. Der Schaden in der Landwirtschaft beläuft sich auf 1,5 Millionen Euro, so die Österreichische Hagelversicherung.
3.000 Hektar betroffen
Besonders Getreide, Obstkulturen, Grünland
sowie zwei Gärtnereien wurden von teilweise hühnereigroßen Hagelschloßen
beschädigt. Insgesamt sind rund 3.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche
betroffen.
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Blitz tötet Tiere
In der Oststeiermark entstand nach einem
Blitzschlag ein Brand in einem Wirtschaftsgebäude: Mehrere Nutztiere
starben, so die Sicherheitsdirektion Steiermark am Dienstag.
400 Helfer im Einsatz
Das Gewitter mit Starkregen zog gegen
20.00 Uhr erst über Deutschlandsberg, dann über den Großraum Graz und weiter
in die Oststeiermark. In den weststeirischen Orten Groß St. Florian,
Wettmannstätten, Grafendorf, Stainz und St. Martin wurden Keller zum Teil
bis zur Decke sowie Straßen überflutet. Am Höhepunkt des Einsatzes waren
laut dem Deutschlandsberger Bezirkfeuerwehrverband rund 400 Helfer im
Einsatz.
Unfall auf der A9
Als das Unwetter über Graz zog, passierte auf
der Pyhrnautobahn (A9) nahe dem Verteilerkreis Webling ein Unfall mit zwei
Lkw, wobei eines der Schwerfahrzeuge von der Berufsfeuerwehr bei strömenden
Regen von einer Betonleitwand heruntergehievt werden musste. Rund zwei
Stunden lang war die Fahrbahn blockiert.
Kurz danach traf der Starkregen in der Oststeiermark ein, wo nach einem Blitzschlag in Hohenau an der Raab (Bezirk Weiz) ein Wirtschaftsgebäude ein Raub der Flammen wurde. Im Rinderstall verendeten fünf Kühe sowie eine Kalbin. Der Sachschaden beträgt rund 350.000 Euro. Die B64 war nach Überflutungen im Bereich der Abzweigung nach Arzberg (ebenfalls Bezirk Weiz) am Dienstagvormittag noch immer gesperrt. Insgesamt waren mehr als 60 Feuerwehren mit rund 700 Helfern im Einsatz, so der Landesfeuerwehrverband.
Chaos auch in Niederösterreich
Schwere Unwetter haben am
späten Montagabend auch im Raum St. Pölten zahlreiche Feuerwehreinsätze
bedingt. Die Nacht über standen 30 Feuerwehren im Einsatz. Von Traismauer
über Herzogenburg bis Statzendorf hatte starker Regen u.a. Straßen
unterspült oder vermurt, Keller überflutet und Gasleitungen freigespült.
Schlammmassen ergossen sich in einigen Gehöften.
Bäche wurden zu reißende Fluten
Kleinste Bäche
verwandelten sich innerhalb kürzester Zeit in reißende Fluten. In Kuffern in
der Gemeinde Statzendorf stand das Feuerwehrhaus einen Meter unter Wasser,
auf der Hauptstraße watete man knietief im Wasser, erzählte
Bezirksfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner.
Am Dienstag waren die Aufräumarbeiten noch im Gang. Besonders galt es, dem Schlamm rasch Herr zu werden, bevor er zu trocknen begann. Die Schlammmassen auf den Straßen wurden von Straßenmeistereien mit Schneepflügen beseitigt.