Unwetter
Verbindungsstraße nach Radmer wieder befahrbar
21.07.2008
Schwere Unwetter hatte die Ortschaft Radmer vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten. Der BH konstatierte "enorme Schäden".
Schwere Unwetter haben am Sonntagabend die obersteirische Ortschaft Radmer (Bezirk Leoben) vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten. Mehrere Murenabgänge und Hochwasser versperrten die einzige Verbindungsstraße aus dem Tal. Rund 750 Menschen saßen am Montag bis in die frühen Nachmittagsstunden - zum Teil ohne Wasser - wegen überschwemmter Straßen fest. Der Bezirkshauptmann konstatierte "enorme Schäden", Landeshauptmann Franz Voves machte sich selbst ein Bild von der Situation in dem kleinen Tal.
Verbindungsstrasse verschüttet
Rund zwei Meter hohe
Geröllmassen, die der Regen von den Bergen mit ins Tal gerissen hatte,
hatten die Verbindungsstraße L127 vom Ennstal ins Radmer-Tal zum Ort Radmer
versperrt. Montagvormittag konnten die Einsatzkräfte nur über einen Notweg
und ohne schweres Gerät in das von Überschwemmungen und Vermurungen
betroffene Gebiet gelangen. Wie der Bezirkshauptmann von Leoben, Walter
Kreuzwiesner, berichtete, waren die Einsatzkräfte erst bemüht, die
Verbindungsstraße wieder frei zu räumen, da schweres Gerät benötigt wurde.
Heruntergebrochene Felsblöcke mit bis zu fünf Kubikmetern Volumen können nur
damit weggeschafft werden.
"Enorme Schäden"
Laut Kreuzwiesner waren "enorme
Schäden" entstanden. Bis zu sechs Häuser seien im Erdgeschoß komplett
vermurt. Kleinere unbewohnte Nebengebäude seien vollständig weggerissen
worden. Bürgermeister Siegfried Gallhofer zeigte sich von den Schäden in
seiner Gemeinde betroffen: "Wir hatten schon einige Überschwemmungen, aber
noch keine in dem Ausmaß", so das Gemeindeoberhaupt. "Drei Häuser sind
besonders schwer betroffen. Da sind die Wassermassen durch die Gebäude
geflossen," erklärte Gallhofer. Verletzte habe es glücklicherweise nicht
gegeben.
Bundesheereinsatz nicht notwendig
Am frühen Nachmittag, nachdem
eine Fahrbahnseite der Verbindungsstraße L127 provisorisch freigegeben
worden war, konnte schweres Gerät - darunter sechs Bagger - in das Tal
gebracht werden. Dort waren rund 30 Helfer der Feuerwehr mit den
Aufräumarbeiten beschäftigt, so die Landeswarnzentrale. Ein Einsatz des
Bundesheeres, der zunächst überlegt worden war, erwies sich als nicht mehr
notwendig. Landeshauptmann Franz Voves (S) besichtigte das betroffene
Gebiet: "Die Murenabgänge und Überschwemmungen in der Gemeinde Radmer hatten
katastrophale Auswirkungen. Wir werden seitens des Landes Steiermark dafür
sorgen, das die enormen Infrastrukturschäden an Häusern und Straßen so rasch
wie möglich behoben werden können."
Foto: (c) Rene Kronberger