Ein 32-jähriger Wiener ist in Graz verhaftet worden. Er soll Drogen im Wert von 135.000 Euro verkauft haben.
Er soll in den vergangenen 16 Monaten rund 5.000 Substitolkapseln an steirische Subdealer verkauft haben. Der Gesamtwert der Drogenersatzstoffe liege bei rund 135.000 Euro. Das Substitol bezog der Frühpensionist in der Wiener Suchtgiftszene.
Subdealer
Der 32-Jährige ist selbst drogensüchtig und nimmt an
einem Ersatzprogramm teil. Bei der Einvernahme gab der Wiener zu, dass er
seit Juli 2007 dreimal pro Woche in Graz war, um Substitolkapseln zu
verkaufen. Dabei ging er laut Polizei vorsichtig vor: Der Verkauf erfolgte
nicht direkt an die Endverbraucher, sondern über sechs Subdealer. Der
"florierende" Handel ermöglichte es dem Wiener, seine gesamte monatliche
Pension und einen Teil der Drogenverkaufserlöse auf ein Sparkonto zu
überweisen.
Langfristig ausgeforscht
In den Wochen vor der Festnahme wurden
Beamte des Kriminalreferats bei Ermittlungen in der Grazer Suchtgiftszene
auf den vorerst unbekannten Dealer aufmerksam. Durch mehrere verdeckte
Schwerpunktaktionen wurde der 32-Jährige ausgeforscht und am 31. Oktober
festgenommen, als er in der Glacisstraße einem 24-jährigen Grazer Suchtgift
verkaufte. Nach Abschluss der Einvernahmen wurde der Wiener in die
Justizanstalt Graz-Jakomini überstellt. Die Ermittlungen gegen die Subdealer
laufen noch.
Wiener Schwarzmarkt überschwemmt Graz
Die steirische
Landeshauptstadt werde mit Substitol aus Wien "überschwemmt", wies die
Polizei am Montag auf ein bekanntes Problem hin. Nach Schätzungen der
Exekutive stammen 90 Prozent des Substitols am Grazer Schwarzmarkt aus der
Bundeshauptstadt. Bei der Einvernahme gab der 32-Jährige an, dass in Wien
jede gewünschte Menge des Drogenersatzmittels zu bekommen sei.