Will sich freikaufen
Steuer-Pirat bietet der Republik 250 Mio.
26.05.2010
Mit einem „unmoralischen Angebot“ möchte sich Steuer-Pirat Werner Rydl von weiterer Verfolgung durch Justiz und Finanzbehörden freikaufen.
Das Match zwischen dem Fiskus und dem selbst ernannten „Robin Hood der Steuerzahler“ geht in die nächste Runde. Vor kurzem hat Werner Rydl dem Finanzamt Baden einen ÖSTERREICH vorliegenden schriftlichen Vorschlag gemacht und bei den Beamten für rauchende Köpfe gesorgt. Denn der 52-Jährige, der nach eigenen Angaben aus Protest der Republik gigantische 4,9 Milliarden Euro an Steuern vorenthalten hat, will reinen Tisch machen – aber nach eigenen Regeln.
Unmoralisches Angebot: Diesen Brief schrieb Werner Rydl dem Finanzamt Baden.
Embargo.
Rydl, der erst vor wenigen Wochen aus der Haft
entlassen worden war, nachdem er 20 Jahre lang mit einem „Steuerembargo“ den
Staat genervt und sämtliche Einnahmen aus einem Umsatzsteuer-Karussell
eingesteckt hatte, will sich generös zeigen: „Ich biete Ihnen einen
Vorschlag zur globalen Lösung meines Falls an“, schrieb Rydl ans Finanzamt.
Er sei bereit, „eine einmalige Bargeldüberweisung an eine österreichische
Vertretungsbehörde in der Höhe von 250 Millionen Euro innerhalb von 12
Monaten von dem Moment an zu leisten, ab dem die Behörden ihre gesetzlichen
Verpflichtungen erfüllen“.
Für das Geld will Rydl staatliche Garantien
Mit diesen
Verpflichtungen meint der Finanzjongleur einen ganzen Katalog an
Forderungen, die er im Gegenzug für die enorme Summe dem Staat stellt: So
müsste sein ganzer Fall straf- und finanzrechtlich ein für alle Mal
abgeschlossen werden. Weiters erwartet Rydl, Ausweis und Reisedokumente
zurückzubekommen, sowie „eine rechtsverbindliche Erklärung beider Seiten,
dass mit dieser Zahlung keine weiteren gegenseitigen Forderungen aus dem
Steuer- und Abgabenembargo bestehen“. Zu guter Letzt will der 52-Jährige die
Garantie, nicht mehr verfolgt zu werden.
Ausweg.
Eine Zusage würde Rydl gerade recht kommen, denn in den
nächsten Tagen soll eine Betrugsanklage gegen ihn fertiggestellt werden.
Eine Generalabsolution des Staates würde ihn also vor weiterer
Gefängnisstrafe retten. Auf eine ÖSTERREICH-Anfrage zu der Causa reagierte
das Finanzamt Baden nervös: „Dazu sagen wir sicher gar nichts.“ Rydl hat
jedenfalls bis heute keine Antwort auf sein Angebot erhalten. Die Summe von
250 Millionen bietet er übrigens, weil er sich selbst den Rest der 4,9
Milliarden, die er einbehielt, gutgeschrieben hat: „Das ist meine
Entschädigung für die lange Auslieferungshaft in Brasilien. Denn die war
illegal.“
Rydl im Interview: ,Mit Haft schreckt man mich nicht‘
ÖSTERREICH: Warum haben Sie jetzt der Finanz dieses
,unmoralische Angebot‘ gemacht? |