Makabere Souvenirs

Streit um Totenköpfe

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Künstler verkauft Schädel - Hallstätter auf Barrikaden. 

Christoph Greifeneder (45) aus Bad Ischl hatte Zeit, viel Zeit. Wie immer hatte der gelernte Koch und Kellner über die Wintersaison in Tirol gearbeitet, für den Sommer sah es dagegen mau aus. So kam der Gastro-Profi mit der künstlerischen Ader auf eine Idee, die ihm die Zeit vertreiben und die Finanzen etwas aufbessern sollte.

Greifeneder kreierte aus Gips Totenköpfe, die er bemalte und seit 1. Mai in vier Souvenirläden von Hallstatt für 19,90 Euro pro Stück an Touristen vertreibt.

Auf die makaberen Mitbringsel brachte ihn eine der Sehenswürdigkeiten der alten Salzstadt. Das Beinhaus mit 1.200 Schädeln, von denen die Hälfte bemalt sind. „Da sind schon einige gestohlen worden. Es ist doch besser, wenn die Touristen Kopien kaufen“, sagte der Hobby-Künstler zu ÖSTERREICH.

Allerdings gehen einige Hallstädter inzwischen auf die Barrikaden, sprechen von einer „pietätlosen Schweinerei“ und einem „Tabubruch“. Selbst beim Bischof von Linz haben sie sich beschwert.

Greifeneder sieht’s locker: „Kein anderes Souvenir passt besser zur Stadt“, sagt er.

»Totenköpfe schon immer ein Geschäft«
ÖSTERREICH: Herr Greifeneder, einige Hallstädter werfen Ihnen einen Tabubruch vor, weil Sie mit Totenschädeln Profit machen.
Greifeneder:
Interessante Doppelmoral: Tausende von Touristen werden jährlich gegen Geld durch das Beinhaus der Stadt geführt. Auf offiziellen Postkarten sind die Totenköpfe seit Jahrzehnten abgebildet und werden verkauft. Wo soll da mein Tabubruch sein?

ÖSTERREICH: Aber finden Sie Ihre Souvenirs wirklich geschmackvoll?
GREIFENEDER:
Sie passen wenigstens zu Hallstadt. Anders als Engerlfiguren und sonstiger Souvenir-Schund.

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