Inhaber von Bar "Josefine"
Striptease-Bar-Chefin kauft Fritzl-Haus in Amstetten
05.12.2016
Gebäude soll für Wohnungen genutzt werden.
Das Haus von Josef Fritzl in Amstetten, in dessen Keller er seine eigene Tochter 24 Jahre lang gefangen gehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt hatte, wird verkauft. Seine Frau Ingrid habe das Gebäude mit einer russischen Geschäftspartnerin erworben, sagte Herbert Houska vom Stadtbrauhof am Montag. Im Haus sollen Wohnungen entstehen.
Pikant: Houska gehört mit seiner Frau auch die GoGo-Bar "Josefine" in Amstetten. Ingrid Houska bestätigt gegenüber ÖSTERREICH, nun 50-Prozent-Eignerin des Fritzl-Hauses zu sein - die andere Hälfte gehört einer Russin.
Kaufpreis 160.000 Euro
Der Kaufpreis für das veräußerte Haus von Fritzl in Amstetten liege bei 160.000 Euro, teilte Masseverwalter Walter Anzböck am Montag auf APA-Anfrage mit. Er bestätigte die erfolgte Veräußerung aus der Konkursmasse. Damit seien sämtliche Liegenschaften von Josef F. verkauft worden.
"Der Abschluss des Konkursverfahrens ist derzeit allerdings aus anderen - hier nicht zu erörternden - Gründen noch nicht möglich", informierte der Tullner Rechtsanwalt in einer schriftlichen Stellungnahme.
Schlüsselübergabe am Dienstag
"Die Schlüsselübergabe findet am morgigen Dienstag statt", sagte Herbert Houska. Das Gebäude soll saniert werden, die Wohnungen sollen u.a. als Unterkunft für Personal genutzt werden. Es sei an der Zeit, einen Schlussstrich unter die Vergangenheit des Gebäudes zu ziehen, wurde Houska in der Wochenzeitung zitiert: "Man kann es nicht ewig leer stehen lassen. Wir müssen Leben hineinbringen. In zwei Jahren ist es wieder ein Haus wie jedes andere."
Das Verbrechen flog 2008 auf. 2009 wurde Josef F. wegen Mordes durch Unterlassung, Sklavenhandel, Freiheitsentziehung, Vergewaltigung, Blutschande und schwerer Nötigung zu lebenslanger Freiheitsstrafe und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. Über das Vermögen von Josef F. wurde Konkurs eröffnet, das Haus war Teil der Konkursmasse. Der Keller wurde 2013 zubetoniert.