Rotkreuz-Studie
Millennials befürchten Ausbruch eines Dritten Weltkriegs
16.01.2020
Kriege und bewaffnete Konflikte zählen zu den größten Sorgen der Millennials.
Wien. Die weltweiten Spannungen geben jungen Menschen Anlass zur Sorge. 45 % nennen Krieg und bewaffnete Konflikte als eines der größten Probleme weltweit und 47 % halten den Ausbruch eines Dritten Weltkrieges noch zu Lebzeiten für wahrscheinlich. Das ergab die heute veröffentlichte Studie „Millennials on War“ des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, die in 16 Ländern durchgeführt wurde – Österreich war nicht darunter.
„Wenn sich diese Befürchtung bewahrheitet und ein Dritter Weltkrieg ausbricht, wird das Leid unermesslich sein. Das muss unbedingt verhindert werden. Das Studienergebnis zeigt einmal mehr, wie wichtig das humanitäre Völkerrecht ist“, sagt Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes.
Kern des humanitären Völkerrechts sind die Genfer Konventionen. Sie regeln seit 70 Jahren den Schutz von Personen im Krieg und während bewaffneter Konflikte. Bis heute haben sie nichts an Aktualität verloren. So sehen 75 % der Millennials einen Bedarf an Beschränkungen für die Kriegsführung. Die Hälfte (54 %) fordert ein Verbot von Atomwaffen in ihrem Land und befürchtet, dass diese in den nächsten 10 Jahren eingesetzt werden.
Hoffnungsvoll zeigen sich vor allem junge Erwachsene aus Konfliktregionen. 69 % der Befragten aus Syrien und der Ukraine glauben an ein Ende des Konfliktes in ihrem Land innerhalb der nächsten fünf Jahre.
Besorgniserregend hingegen sind die Ansichten mancher Millennials zu einigen fundamentalen Menschenrechten. So halten 37 % der Befragten Folter unter gewissen Umständen für zulässig. Rund ein Drittel findet, dass Soldaten in Gefangenschaft der Kontakt zu ihren Familien verboten werden sollte. Beides international gültige Menschenrechte.
Zur Studie: Im Rahmen der Studie „Millennials on War“ befragte das Marktforschungsinstitut Ipsos von Juni bis Oktober über 16.000 junge Erwachsene im Alter von 20 bis 35.