Die Orkan-Stürme forderten ein Menschenleben und hielten die Einsatzkräfte auf Trab.
Beschädigte Dächer, umgekippte Plakatwände, umgestürzte Bäume, ein in den Fluss gefegtes Auto und eine tote Joggerin (46), die von einem herabfallenden Ast erschlagen wurde – mit bis zu 140 km/h fegte das Sturmtief „Eve“ über Österreich und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Viele missachteten aber Sperren, selbst an jener Stelle, wo die Joggerin zu Tode kam.
Das waren die höchsten Windspitzen:
- 136 km/h: Feuerkogel (OÖ)
- 120 km/h: Jubiläumswarte (Wien)
- 118 km/h: Wien-Unterlaa
Mittlerweile haben die Aufräumarbeiten in ganz Österreich begonnen. Alleine in Wien sind zum Beispiel 1200 Mitarbeiter der MA 48 (Straßenreinigung) damit beschäftigt, die Sturmschäden zu beseitigen. In den Stadtgärten gibt es tausende abgeknickte Äste, die Feuerwehr entfernt umgestürzte Bäume. Die schlechte Nachricht dabei: Der Sturm kehrt am Mittwoch zurück! Meteorologen rechnen aber "nur mehr" mit Windgeschwindigkeiten von 80 km/h. Hier ein Überblick über die Schäden in den Bundesländern:
Wien
In Wien gab es am Wochenende über 800 Sturmeinsätze: Die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun, Baugerüste
, die auf Straßen zu stürzen drohten, zu sichern. Ein Drama spielte sich am Sonntag, 14.30 Uhr, an der Kreuzung Lobaugasse/Mühlwasserpromenade in Wien-Donaustadt ab: Eine 46-jährige Joggerin aus der Donaustadt wurde in der Lobau durch einen herabfallenden Ast getötet, der ihr mit einem heftigen Schlag das Genick brach. Die Frau dürfte auf der Stelle tot gewesen sein. Gefunden wurde die Frau von einer Spaziergängerin. Die Wiener Berufsrettung konnte nur noch den Tod feststellen. In Wien-Leopoldstadt kam es zu einem Unfall: Durch den starken Wind überschlug sich das Auto einer 36-jährigen Lenkerin und landete am Dach.
Oberösterreich
Schutzengel an Bord hatte Günther N. (21). Er war am Sonntag zwischen Reichraming und Losenstein (Bezirk Steyr-Land) unterwegs. Plötzlich erfasste eine heftige Böe den Wagen. „Dann hat es mich überschlagen und in die Enns gefegt
“, sagte das Orkan-Opfer zu ÖSTERREICH. Wie durch ein Wunder blieb der 21-Jährige unverletzt.
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Niederösterreich
1.100 Feuerwehrleute standen bei 700 Sturmschäden im Dauereinsatz. In Wr. Neudorf erwischte es auch den Zirkus Belly. Sturmtief „Eve“ zerstörte das Zirkuszelt. Am Flughafen Wien-Schwechat
kam es zu Schwierigkeiten: Wegen des Sturms konnten die Flugzeugtüren nicht geöffnet werden. Ein Feuerwehrmann wurde bei einem Einsatz schwer verletzt, er war von einer Leiter gestürzt.
Steiermark
400 Mann standen im Einsatz. Straßen und Stromleitungen waren blockiert. Abgerissene Stromkabel führten nicht nur dazu, dass für kurze Zeit tausende Haushalte ohne Strom waren, sie lösten auch kleinere Brände aus. Einige Hausdächer wurden abgetragen und mussten ebenfalls von der Feuerwehr gesichert werden.Im Ski-Gebiet Stuhleck am Semmering krachte ein Baum auf einen Sessellift. 30 Skifahrer wurden gerettet.
Burgenland
Die A 3-Autobahn musste wegen umgeknickter Bäume gesperrt werden. Seit Sonntag früh mussten die Feuerwehren insgesamt zu rund 90 Einsätzen ausrücken, teilte die Landessicherheitszentrale (LSZ) mit. Die Helfer mussten vor allem umgestürzte Bäume entfernen. In Trausdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) hatten Windböen das Dach einer Reihenhaussiedlung teilweise abgedeckt.
Dabei sei ein derartiger "Wintersturm nichts außergewöhnliches",
sagten Meteorologen der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) am Montag. Alle vier bis fünf Jahre kommen diese Stürme in Ostösterreich vor.
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22.30 Uhr: Damit beenden wir unseren LIVE-Ticker und bedanken uns bei unseren zahlreichen Lesern.
21.45 Uhr: Detailierte Übersichtskarte
Auch wenn der morgige Tag ebenfalls stürmisch ist, so reicht er nicht an den Sonntag heran. Im Vorhersagefilm zeigt sich deutlich, dass die durchschnittliche Windgeschwindigkeit sinkt. Vor allem im östlichen Donauraum ist aber trotzdem noch mit starken Böen zu rechnen.
Klicken Sie auf die Grafik um den detailierten Vorhersagefilm anzugezeigen:
21.00 Uhr: Montag wird sonnig & stürmisch
Meist überwiegt in Wien der Sonnenschein, nur einzelne harmlose Wolken ziehen durch. Der Wind legt tagsüber erneut stark bis stürmisch zu. Frühtemperaturen um 10 Grad, Tageshöchsttemperaturen um 17 Grad.
20.20 Uhr: Dächer in Wien abgedeckt
Durch die starken Sturmböen wurden auch in Wien stellenweise Hausdächer abgedeckt. Einzelne Dachziegel zerschellten, Augenzeugenberichten zufolge, auf dem Gehsteig. Betroffen waren unter anderem der 2. und 3. Wiener Gemeindebezirk.
19.37 Uhr: Montag geht stürmisch weiter
Auch am Montag haben die Meteorologen für den Osten Sturmwarnungen ausgegeben. Jedoch weitet sich das Schlechtwettergebiet aus: Osttirol, Salzburg und Kärnten sind ebenfalls betroffen.
Alle Details sehen Sie bei einem Klick auf die Wetterkarte:
19.05 Uhr: Auch Tschechien und Polen schwer getroffen
Ein schwerer Sturm hat in Polen erhebliche Sachschäden angerichtet. In zahlreichen Regionen stürzten am Samstag und Sonntag Bäume um und Dachziegel fielen von den Häusern, wie die Nachrichtenagentur PAP am Sonntag berichtete. Die Feuerwehr rückte demnach landesweit mehr als 4.800 Mal aus. Ein Autofahrer wurde verletzt, als ein Baum auf seinen Wagen stürzte.
In den Regionen Westpommern und Ermland-Masuren waren Tausende Haushalte ohne Strom. Der Wind erreichte Geschwindigkeiten von 100 Kilometern pro Stunde. Im benachbarten Tschechien blockierten umgestürzte Bäume zwei Eisenbahnstrecken.
18.43 Uhr: Verletzte seien durch den Sturm im Nordburgenland keine zu beklagen gewesen, hieß es aus der Landessicherheitszentrale. Die drei südlichsten Bezirke Oberwart, Güssing und Jennersdorf sind von Sturmschäden weitgehend verschont geblieben.
18.13 Uhr: Im Nordburgenland mussten die Feuerwehren am Sonntag mehr als 40 Mal ausrücken um Sturmschäden zu beseitigen. Zumeist hätte es sich nur um kleinere Schadensbehebungen und Aufräumarbeiten gehandelt, wie ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos der APA mitteilte. Heruntergefallene Dachziegel, umgefallene Plakatwände und vereinzelte umgestürzte Bäume machten das Gros der Einsätze aus.
17.47 Uhr: Sturm-Tote in Wien
In Wien-Donaustadt wurde eine Joggerin durch einen herabfallenden Ast getötet. Alle Informationen zu diesem tragischen Unglück finden Sie hier >>>
17.35 Uhr: 1.000 Feuerwehrleute in NÖ im Einsatz
Hotspots waren die Bezirke Mödling, Baden, Neunkirchen und Wiener Neustadt. Die Notruftelefone liefen heiß, in die betroffenen Alarmzentralen mussten zusätzliche Disponenten einberufen werden. Bis Sonntag um 16.30 Uhr wurden 550 Einsätze bewältigt. Es war für die NÖ Feuerwehren eines der einsatzstärksten Wochenenden der vergangenen Jahre, berichtete Sprecher Franz Resperger.
Nach Angaben des Landesfeuerwehrkommandos waren seit Samstag fast 1.000 Mitglieder von 160 Feuerwehren ausgerückt, um Sturmschäden zu beseitigen.
16.56 Uhr: Bergrettung holte 27-Jährigen von der Rax
Einen sturmbedingten Einsatz hat die Bergrettung von Reichenau am Sonntag absolviert: Ein 27-jähriger Wiener hatte einen Notruf abgesetzt, da er aufgrund orkanartiger Böen, die über die Hochfläche der Rax fegten, nicht absteigen konnte. Er war am Freitag über den Törlweg aufgestiegen und hatte im Notraum der Trinksteinhütte ein Biwak bezogen, wo er seitdem festsaß. Alle Infos hier >>>
16.34 Uhr: 55-jährige Joggerin in Wien von Ast erschlagen
Der Sturm über weiten Teilen Österreichs hat am Sonntagnachmittag in Wien-Donaustadt ein Menschenleben gefordert. Eine 55 Jahre alte Frau wurde beim Joggen von einem herabfallenden Ast erschlagen, wie die Wiener Berufsrettung der APA mitteilte. Das Unglück ereignete sich kurz vor 14.30 Uhr an der Kreuzung Lobaugasse/Mühlwasserpromenade. Die Frau starb noch an Ort und Stelle.
16.13 Uhr: Steirische Feuerwehren im Großeinsatz
Heftiger Wind mit Orkanböen hat vor allem in der Ost- und Obersteiermark einen Großeinsatz der Feuerwehren ausgelöst. Es mussten mehrere umgestürzte Bäume, die Straßen oder Stromleitungen blockierten, entfernt werden. Vereinzelt wurden auch Hausdächer abgedeckt. Abgerissene Stromleitungen verursachten zwei kleinere Brände. Betroffen waren vor allem die Bezirke Weiz, Graz-Umgebung, Hartberg-Fürstenfeld, Judenburg, Murau und Mürzzuschlag. 57 Feuerwehren mit 400 Mann wurden zu rund 70 Einsätzen gerufen, teilte der Landesfeuerwehrverband mit.
15.24 Uhr: Feuerwehr Wr. Neustadt mit 20 Fahrzeugen im Einsatz
Windspitzen bis zu 100 km/h, die Schäden u.a. an Dächern verursachten, haben auch die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt in Atem gehalten. Die Alarmzentrale war zeitweise doppelt besetzt, um die große Anzahl an Notrufen aus der Stadt und dem Bezirk entgegenzunehmen und die Einsätze zu koordinieren. Seit den Morgenstunden seien 50 Mann mit 20 Fahrzeugen im Dauereinsatz, hieß es.
12.05 Uhr: Sturmschäden im Nordburgenland
Im Nordburgenland ist es seit Samstagnacht zu mehreren, meist kleineren Sturmschäden gekommen. Die Feuerwehren in den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt und Mattersburg mussten bis zum Sonntagvormittag zu rund zehn Einsätzen ausrücken. Laut Landesfeuerwehrkommando sind vor allem Dachstühle durch Windböen beschädigt worden.
10.55 Uhr: Laxenburger Straße in Wien musste wegen Feuerwehreinsatz gesperrt werden
Ein Baustellengerüst, das auf die Laxenburger Straße in Wien-Favoriten zu stürzen drohte, haben Feuerwehrleute am Samstagnachmittag gesichert. Ein Polizist war darauf aufmerksam geworden, dass sich ein etwa 15 Meter langes Teil im starken Wind immer wieder gefährlich Richtung Straße bewegte. Alle Infos hier >>>
Außerdem musste die Feuerwehr eine umgewehte Straßenbahn-Haltestelle per Kran wieder aufrichten:
(c) TZ ÖSTERREICH; Umgewehte Haltestelle Nußdorfer Straße/Ecke Billroth Straße wird von der Feuerwehr wieder aufgerichtet.
10.43 Uhr: Sturm fegte Auto in die Enns
Eine Windböe hat am Samstagnachmittag in Losenstein (Bezirk Steyr-Land) ein Auto ins Schleudern gebracht. Der Wagen kam von der Straße ab, stieß gegen eine Leitschiene und überschlug sich mehrmals über eine Böschung. Nach etwa 30 Metern landete der Pkw im rund einen Meter tiefen Uferwasser der Enns. Lesen Sie hier mehr dazu >>
(c) FF Maishofen: Auto landete wegen Sturmböe in der Enns
10.33 Uhr: Niederösterreichs Feuerwehren im Dauereinsatz
Niederösterreichs Feuerwehren sind am Wochenende mit der Beseitigung von Sturmschäden beschäftigt gewesen. In den vergangenen 24 Stunden gab es 140 derartige Einsätze, die von 450 Mann aus 56 Feuerwehren geleistet wurden. Laufend würden Alarmierungen eingehen, berichtete Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando am Sonntag von aktuell wieder zunehmender Intensität. Schwerpunktregionen waren die Bezirke Baden und Mödling, betroffen waren aber auch der Raum Krems und Amstetten sowie das Tullnerfeld. Der teils heftige Wind löste Dachziegel, riss Äste ab und ließ Plakatwände umstürzen, Bäume stürzten auf Leitungen. In Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) mussten Feuerwehrleute ein beschädigtes Baugerüst demontieren bzw. mit Sandsäcken absichern.