Prozess

"Superhirn" trickste auch aus Liebe

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Ein Bauunternehmer steht vor Gericht. Schuld soll Werner R. sein.

Betrug, betrügerische Krida und Abgabenhinterziehung im Umfang von 14 Millionen Euro wird in einem mehrtägigen Prozess am Wiener Landesgericht einem Geschäftsmann aus Niederösterreich vorgeworfen. All dies soll der 51-Jährige in Zusammenwirken mit dem "Steuer-Jongleur" Werner R. angerichtet haben. Das 53-jährige "Superhirn", das von 1992 bis 1995 die Finanz mit Vorsteuerabzug-Tricksereien um unglaubliche 116,3 Millionen Euro gebracht haben soll, legte heute, Mittwoch, bei seiner Zeugenaussage eine pikante Begründung für die gemeinsamen Geschäfte vor: die Frau des Angeklagten.

Affäre
Mit der Frau hatte der Zeuge nämlich eine Liaison begonnen. Als es dem Ehemann mit seinen in der Baubranche angesiedelten Firmen zunehmend schlechter ging, kam Werner R. auf die Idee, ihm das perfekte Subunternehmen zu beschaffen - ohne dessen Wissen. Der 51-Jährige wusste nämlich, was dem "Superhirn" vorgeworfen wurde und blieb geschäftlich auf Distanz. Zumindest glaubte er dies, da es der 53-Jährige schaffte, seine Verbindung zum plötzlich auftauchenden Subunternehmen geheim zu halten.

"Ich wollte ihm nicht helfen - meinen Interessen an seiner Frau wollte ich helfen", machte der Zeuge kein Hehl aus seinen Motiven. Außerdem hatte er einen beruflichen Ehrgeiz entwickelt, den Gehörnten im Unklaren über seine Rolle zu lassen. "Es war eine perfekte Show, die ich geliefert habe. Und zugleich ein Training, weil ich früher auch in der Baubranche war und wissen wollte, wie gut ich noch bin."

Firmengeflecht

Der Staatsanwalt warf ihm dennoch vor, mit dem "Superhirn" gemeinsam ein Firmengeflecht aufgebaut zu haben, um Steuern zu verkürzen. Dem Vater von vier Kindern standen bei der Verhandlung die Tränen in den Augen. Werner R. habe sein Leben vernichtet und ihm Hörner aufgesetzt, hatte er bereits am ersten Verhandlungstag gesagt.

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