Tauch-Drama: "Weltrekord geschafft"

Der Preis für den Erfolg war dieses Mal ein extrem hoher: Herbert Nitsch (42), Extremtaucher aus Wien, stellte Mittwoch auf Santorin mit einer Tiefe von 244 Metern ohne zu atmen sensationell den Weltrekord im „No Limits“-Tauchen auf.

Stunden in Druckkammer
Aber: Gleichzeitig versetzte er Österreichs Tauch-Community und seiner Familie einen gehörigen Schrecken – denn direkt nach dem 4:23 Minuten kurzen Tauchgang musste Nitsch ins Spital nach Athen. Der Grund: Sofort nach dem Auftauchen war er ansprechbar, er rang aber nach Luft, griff sich an den Kehlkopf und signalisierte, dass er zu schnell aufgestiegen ist.

Per Boot und Flieger ging es sofort in das Naval Spital in Athen. „Mittwochnacht und am Donnerstag war er stundenlang in der Druckkammer. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut, er bekommt Sedativa verabreicht“, gab sein Management gegenüber ÖSTERREICH Entwarnung. Vater Gerhard Nitsch (72), der das Drama live miterlebte und am Krankenbett wacht, und Nitschs Freundin, die von Wien aus mitzitterte, fielen Steine vom Herzen. Hiobsbotschaften anderer Medien, die über Herzstillstand und Lebensgefahr berichteten, dementierte die Sprecherin gegenüber ÖSTERREICH. „Es bestand zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr.“

Orientierungslos
Doch warum kam es zum Drama? Zehn Meter unter dem Wasser wurde Nitsch bei der Dekompressionsphase orientierungslos, die Lunge entfaltete sich nicht wie erwartet. Wie ÖSTERREICH erfuhr, war der Sportler, der als Pilot arbeitet, bereits Mittwochabend guter Dinge. „Ich bin nicht zu bremsen, ich höre sicher nicht auf. Sobald es mir besser geht, kommt wieder ein Versuch“, informierte er Freunde via Skype in Wien. Er muss jetzt noch einige Tage im Spital bleiben. (prj)