Anrainer suchten panisch Hilfe bei Polizei.
Für helle Aufregung sorgte eine Bettlerbande, die am Samstag über Oberösterreich einfiel. Dutzende Bedrängte alarmierten die Polizei.
Stefan Kernmayer, ein Betroffener aus St. Georgen im Attergau, schildert, wie aggressiv die Bettler sich aufführten: „Es war Vormittag, als jemand Sturm geläutet hat. Vor der Tür standen vier Männer und stammelten, dass sie für eine Hilfsorganisation sammeln.“ Sich gegen die Aufdringlinge zu wehren, war gar nicht so einfach: „Sie gaben nicht auf und kamen dabei immer näher. Ich hab dann einfach nur geschrien, sie sollen sich über die Häuser hauen und uns in Ruhe lassen.“
„Bitte Spende“
Kernmayer war nicht der einzige, der sich über die Bettler-Invasion ärgerte. Im ganzen Bezirk Vöcklabruck gingen im Laufe des Tages Hilferufe von Seiten der Bevölkerung ein, die sich nicht mehr gegen die Frauen und Männer zu wehren wussten, die aus alten klapprigen 3er-BMW und Golf sprangen, von Tür zu Tür eilten oder den Leuten den Weg versperrten, indem sie ihnen dubiose Zeitschriften vor die Nase hielten, auf die in roten Buchstaben „Freiwillige Spende“ geklebt war.
Vagabunden
Ein Polizist aus Vöcklamarkt: „Wir kamen mit den Einsätzen nicht mehr nach. Sobald wir sie kontrolliert hatten, fuhren sie in den nächsten Ort.“ Bis die Leute auch dort die Hände über dem Kopf zusammenschlugen und die Polizei alarmierten. Betroffen war neben Vöcklamarkt St. Georgen, Zipf und Frankenmarkt.
Bettelverbote
Von den 20 Frauen und Männern, die hier einfielen, ist bekannt, dass sie aus Rumänien waren und dass sie genau wussten, wo in Österreich (noch) kein Bettlerverbot besteht. Mehr noch: Die Bande nutzte in OÖ wohl die letzte Chance. Denn auch hier soll ab 10. März aggressives Betteln mit Verwaltungsstrafen bis zu 2.000 Euro untersagt werden. Danach gibt es nur noch ein Bundesland, wo aggressives Betteln (bis auf eine kleine Zone in Eisenstadt) nicht verboten ist: nämlich das Burgenland.
Kein Geld
Der OÖ-Polizist jedenfalls ersucht eindringlich, kein Geld zu geben: „Nur wenn sie merken, dass es nichts zu holen gibt, kommen sie nicht mehr …“