Florian Teichtmeister ist wegen mehr als 70.000 Dateien von Kindesmissbrauch angeklagt. Heute wird ihm am Wiener Straflandesgericht der Prozess gemacht.
Die Verhandlung gegen Florian Teichtmeister soll heute von 9.45 Uhr bis 13 Uhr dauern. Vor dem Wiener Straflandesgericht werden 250 Demonstranten gegen Teichtmeister und für Kinderschutz protestieren. Hunderte Beamte und Extra-Gerichts-Security sind im Einsatz.
Strafmaß. Richter Stefan Apostol wird im Großen Schwurgerichtsaal im Straflandesgericht den Prozess leiten. Er kann fallweise die Öffentlichkeit noch ausschließen. Im Fall einer Verurteilung drohen Teichtmeister bis zu drei Jahre Haft und ebenso ein "Maßnahmenvollzug".
Fritzl-Anwalt für Teichtmeister
Vor dem Prozess holte sich Teichtmeister Verstärkung, er kommt jetzt mit zwei Anwälten. Als Co-Verteidiger neben Philipp Wolm kämpft jetzt auch die Strafverteidiger-Legende Rudolf Mayer für den Angeklagten.
Mayer: »Es darf keinen Promi-Malus geben«
Der 75-jährige Rudolf Mayer wird das Eingangsplädoyer für den 43-Jährigen Teichtmeister halten und sagt gegenüber ÖSTERREICH: "Es geht um sehr viel. Was mir wichtig ist: Für Teichtmeister soll es weder Promi-Bonus, aber auch keinen Promi-Malus geben." Warum verteidigt er den Ex-Burgschauspieler?
"Jeder Mensch hat ein Recht auf ein rechtsstaatliches Verfahren. Ich bin gewiss, dass er das erhalten wird."
Das Ziel: »Wir wollen eine bedingte Strafe«
Schuldig. Mayer bestätigt: "Teichtmeister bekennt sich schuldig. Er ist unbescholten, geständig, da ist für einen Ersttäter eine bedingte Strafe die Regel."
Auf freiem Fuß. Bei einer bedingten Strafe würde Teichtmeister auf freiem Fuß bleiben und könnte seine Therapie ambulant weiterführen. "Er ist seit zwei Jahren in Therapie", sagt Mayer über Teichtmeister. Bei einer unbedingten Strafe müsste Teichtmeister hingegen auf unbestimmte Zeit in eine geschlossene Anstalt, ein forensisch-therapeutisches Zentrum.
Mayer ist sehr bekannt, weil er 'berühmte' Verbrecher wie die Eislady Estibaliz Carranza, einen der Mörder von Leonie, Elfriede Blauensteiner und Josef Fritzl verteidigt hat. Für Teichtmeister gilt die Unschuldsvermutung.
