Am Flughafen Wien ging die Vandalin aufmerksamen Securitys ins Netz.
Wien. Die Polizei musste Sonntagvormittag zum Ort des Terroranschlags in der Seitenstettengasse in der Wiener Innenstadt ausrücken. Anrufer hatten dabei von einem unfassbaren Akt des Vandalismus berichtet: Eine Frau hat die Terror-Gedenkstätte verwüstet und Kerzen umgeworfen.
Am Montagmorgen konnte die mutmaßliche Täterin ausgeforscht werden. Sie fiel aufmerksamen Beamten der Stadtpolizei Schwechat beim Flughafen Wien auf. Es soll sich um eine obdachlose Frau mit türkischen Wurzeln (gebürtige Türkin mit österreichsicher Staatsbürgerschaft) handeln, die in der Community bekannt sei und unter psychischen Problemen leide.
Bei der Befragung durch die Polizei machte sie durchwegs wirre Angaben, gab aber zu, Kerzen sowie Laub in der Seitenstettengasse weggetreten zu haben. Die Staatsanwaltschaft Wien wird nun die strafrechtliche Relevanz des Sachverhaltes prüfen. Das Polizeikommissariat Innere Stadt leitet darüber hinaus ein Verwaltungsstrafverfahren wegen Verdachts der Störung der öffentlichen Ordnung ein.
Innenminister Karl Nehammer: "Der Anschlag vom 2. November hat sich in das kollektive Gedächtnis der in Österreich lebenden Menschen eingebrannt. Die Schändung der Gedenkstätte für die Opfer ist nicht nur ein Affront gegenüber den Angehörigen, sondern auch gegenüber unserer gesamten demokratischen Gemeinschaft."
Kerzen mit gezielten Fußtritten umgeworfen
Am Sonntagabend tauchte dann das Video auf – das auch ÖSTERREICH zugespielt wurde –, auf dem ganz deutlich zu sehen ist, wie eine nächtliche Gestalt (vermutlich eine Frau) in dickem Mantel, mit blauer Wollhaube, Corona-Maske und umgehängter großer Einkaufstasche in der Seitenstettengasse zu dem dort aufgestellten Kerzenmeer schritt. Danach warf sie die Kerzen mit gezielten Fußtritten um und verstreute diese am Kopfsteinpflaster — und das mit voller Absicht.