Tirol

Terrorverdacht: Drei Asylwerber verhaftet

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Sie waren Mitglieder der Milizen Al-Hashd ash-Shab'bi und Jabhat al-Nusra.

Drei Asylwerber sind in Tirol wegen der Beteiligung an Terrormilizen verhaftet worden. Die Flüchtlinge sollen unter anderem für Milizen in Syrien und im Irak gekämpft oder diesen geholfen haben, die in Österreich als terroristische Vereinigungen eingestuft werden ,sagte Landespolizeidirektor Helmut Tomac am Freitag bei einer Pressekonferenz.

"Volle Härte des Gesetzes" gefordert

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) forderte indes für derartige aufgegriffenen Straftäter die "volle Härte des Gesetzes". "Wir werden es nicht zulassen, dass Schwerverbrecher und Terroristen in unser Land kommen und unsere Sicherheit gefährden", teilte Platter in einer Aussendung mit. Eine unkontrollierte Einreise von Flüchtlingen würde der Kriminalität Tür und Tor öffnen. "Es muss alles erdenklich Mögliche unternommen werden, dass sich die Bevölkerung auch weiterhin sicher fühlt. Dazu gehören auch drakonische Strafen", forderte der Landeshauptmann. Diese Festnahmen würden zeigen, wie wichtig Polizeikontrollen im Grenzraum seien, fügte er hinzu.

Die drei Männer, zwei Iraker im Alter von 19 und 28 Jahren sowie ein 27-jähriger Syrer, waren in drei verschiedenen Flüchtlingsunterkünften in Tirol untergebracht. Sie sollen an Verbrechen im Irak oder Syrien mitgewirkt oder selbst begangen haben, erklärte Tomac. Alle drei befinden sich in Untersuchungshaft.

Mitglieder von Terrormilizen

"Der 27-jährige Syrer wird verdächtigt, zwischen 2011 und 2014 als Mitglied der Jabhat al-Nusra und der Kataib Al Faroug im syrischen Bürgerkrieg gegen Anhänger bzw. Truppen des Assad-Regimes gekämpft und auf diese geschossen zu haben", sagte Peter Oehm, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz. Außerdem soll der Mann insgesamt 20 Kämpfer des Assad-Regimes oder Gefangene exekutiert haben. Diesbezüglich sei er geständig, fügte Oehm hinzu.

Der zweite verhaftete Asylwerber, der 28-jährige Iraker, soll als Mitglied der irakischen Miliz Al-Hashd ash-Shab'bi bzw. einer Teilorganisation bei Kämpfen in den Jahren 2014 und 2015 mehrere Personen getötet haben. Sein 19-jähriger Landsmann soll sich ebenfalls an der irakischen Miliz Al-Hashd ash-Shab'bi, zumindest durch Versorgungslieferungen, beteiligt haben. Die beiden Männer seien bisher nicht geständig, meinte Oehm.

Keine Hinweise auf Anschlagspläne in Österreich

Derzeit gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass die drei Männer nach Österreich bzw. Europa reisten, um hier terroristische Straftaten zu begehen, betonte der Landespolizeidirektor. Auch gebe es keine Hinweise darauf, dass sie in Österreich im Rahmen eines "Netzwerkes" andere Personen radikalisierten oder für Kämpfe in Syrien oder dem Irak anwarben. Alle drei seien bereits vor der großen Flüchtlingswelle im vergangenen Jahr nach Österreich gekommen, fügte Tomac hinzu.

Bei Jabhat Al-Nusra handelt es sich um die der Al-Kaida nahe stehende, jihadistische, sunnitische Al-Nusra-Front in Syrien. Al-Hashd ash-Shab'bi (Volksmobilisierungseinheiten) ist eine Schiitenmiliz im Irak. Sie ist derzeit gemeinsam mit Regierungstruppen an der Rückeroberung der Sunniten-Stadt Falluja vom radikal-sunnitischen "Islamischen Staat" (IS) beteiligt. Schiitenmilizen im Irak werden zugleich Morde an Sunniten vorgeworfen.

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