Herzlose Verbrecher
Tier-Mafia quälte 24 süße Welpen
29.05.2011
Unzählige Collie-Babys wurden brutal in Schachteln gepfercht.
Das hilflose Wimmern der putzigen Hundebabys werden die Polizisten lange nicht mehr vergessen. Die Beamten hatten am Freitagabend beim Grenzübergang Walserberg bei Salzburg einen illegalen Hundetransport gestoppt. Viele der 24 Bordercollie-Mischlinge waren erst wenige Tage alt und noch blind, andere Hunde etwa vier bis sechs Wochen alt. Zusammengepfercht in winzigen Kartons, sollte sie die Fahrt aus Kroatien bis nach Deutschland führen.
Tipp für Cops
Dort wären sie dann zum Stückpreis von 500 Euro schwarz verkauft worden. Die Beamten bekamen einen Tipp von aktiven Tierschützern, die in einschlägigen Internetforen bereits Angebote für die Hundebabys gefunden hatten. Die Uniformierten zogen die mutmaßlichen Tier-Mafiosi aber aus dem Verkehr und zeigten das kroatische Ehepaar (25 und 29 Jahre alt) auf freiem Fuß an.
Das Tierheim Salzburg nahm sich der Hunde sofort nach dem Aufgriff an und schenkt ihnen nun vorübergehend ein neues Zuhause. „Wir päppeln die Welpen jetzt wieder auf, pflegen sie intensiv und verabreichen ihnen auch alle notwendigen Impfungen“, so die Salzburger Tierhheim-Chefin Gerda Ziesel im Gespräch mit ÖSTERREICH: „Hoffentlich überleben alle, denn einige sind noch nicht über dem Berg.“
Jammer
Doch schön langsam wird der Platz eng in dem einzigen Tierheim der Mozartstadt nahe des berühmten Hangar 7 von Red Bull. Erst Anfang Mai waren zehn ausgesetzte Welpen gefunden worden. Die Betreuer müssen sich nun rund um die Uhr um mehr als 30 kleine Hunde kümmern. Damit stößt das Heim schon an die Grenze seiner Belastbarkeit.
Hilfe
Ziesel appelliert deshalb an Tierfreunde in Salzburg und rundherum: „Wir brauchen Decken, und Spielzeug für die Hundebabys.“ Wer die Tiere besuchen oder auch eines mit heim nehmen möchte, soll sich unter 0662-83 23 22 melden.
30.000 Hunde pro Jahr geschmuggelt
Sie werden in Kisten, Schuhkartons und winzige Käfige gepfercht, dann in einem Kofferraum mit einer Decke zugedeckt und so nach Österreich geschmuggelt. Das Geschäft mit den Billig-Hunden aus dem ehemaligen Ostblock und aus den Balkanstaaten boomt. Die Hunde-Mafia verdient sich an dem miesen Geschäft ein goldenes Näschen. Wie der Tierschutzverein Vier Pfoten ÖSTERREICH berichtete, schmuggeln die Verbrecher jedes Jahr 30.000 Jungtiere ins Land und verkaufen einen Welpen dann um 500 Euro weiter. Das macht 15 Millionen Euro Umsatz.
Skrupellos
Besonders schlimm: Für viele Welpen ist der qualvolle Transport gleichzeitig eine Reise in den Tod: Denn Hunde, die keinen Abnehmer finden, werden von den skrupellosen Tier-Mafiosi aus dem Auto geworfen oder erschlagen.