Laut Vier Pfoten wurden Ermittlungen gegen drei Personen, die Giftköder gelegt haben sollen, eingeleitet.
Das in der EU seit Jahren verbotene Gift Carbamat, unter dem Handelsnamen Carbofuran bekannt, hat im März im Raum Zistersdorf im Weinviertel zum Tod zahlreicher Tiere geführt. Das hätten Tests des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie bestätigt, teilte Vier Pfoten am Freitag mit. Damals waren u.a. 15 tote Mäusebussarde, drei Rotmilane und ein Seeadler sowie Giftköder gefunden worden. Auch tote Katzen, Marder und Füchse wurden entdeckt.
Nach Angaben der Tierschutzorganisation richtete sich der Verdacht, vergiftete Fleischköder gelegt zu haben, von Anfang an gegen "schwarze Schafe" unter den Jägern. Das Landeskriminalamt Niederösterreich ermittle derzeit konkret gegen drei Personen. Die Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf unterstütze diese Erhebungen und habe bereits die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Qualvoller Erstickungstod
Vergiftungen mit Carbamaten würden zu einem qualvollen, langsamen Erstickungstod führen. Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros von Vier Pfoten, sprach in einer Aussendung von einem "regelrechten Massaker", dem teils streng geschützte Wildtiere, aber auch Heimtiere zum Opfer gefallen seien: "Giftleger sind grausame Tierquäler und Kriminelle. Solche Vergehen müssen entsprechend geahndet werden, wie es der Paragraf 222 des österreichischen Strafrechts vorsieht."