Vier Pfoten-Studie
Tierpelze können Krebs verursachen
06.12.2010
Mehr als ein Drittel der untersuchten Pelze wies krebserregende Stoffe auf.
Kleidungsstücke aus Tierpelzen können offenbar krebserregende Substanzen enthalten. Wie die Tierschutzorganisation Vier Pfoten am Montag berichtete, hat das Bremer Umweltinstitut im Rahmen einer Studie in 15 verschiedenen Pelzartikeln giftige Chemikalien nachgewiesen - darunter etwa Formaldehyd.
Auch aus Österreich wurden Produkte untersucht: In der Pelzkapuze einer Kinderjacke von "Airfield" wurde laut Vier Pfoten der EU-Grenzwert für Spielzeugtextilien um das 15-fache überschritten.
Giftige Substanzen in hoher Konzentration
"Der Bericht zeigt, dass Pelzmode nicht nur mit Tierquälerei verbunden ist, sondern auch für Menschen gefährlich werden kann", erklärte Wildtierexperte Thomas Pietsch. Bei 38 Prozent der untersuchten Ware wurde krebserregendes und Allergien auslösendes Formaldehyd gefunden, und zwar in Konzentrationen, "die sogar den Maximalwert des Industrie-Standards Ökotex 100 überschreiten", so Vier Pfoten.
Verbotene Chemikalien
Außerdem enthielten 80 Prozent der Proben Nonylphenolethoxylate (NPEO), eine giftige Chemikalie, deren Einsatz in der EU weitgehend verboten sei. Und in je acht Prozent der Proben fanden sich krebserregende Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe und sich im Körper anreichernde Chlorparaffine in "bedenklichen Konzentrationen", wie Vier Pfoten berichtete. Da Schals, Kragen, Ohrwärmer oder Kapuzen aus Pelz meist direkt auf der Haut getragen würden, könnten die Schadstoffe leicht in den Körper der Träger geraten, warnte die Tierschutzorganisation.