"Unsere Otter sollen leben"

Tierschützer kämpfen um Leben von 40 Fischottern

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Wiener Tierschutzverein kämpft gegen Tötung von 40 männlichen Tieren.

"Unsere Otter sollen leben": Unter diesem Motto hat der Wiener Tierschutzverein (WTV) am Donnerstag in St. Pölten vor dem Landhaus gegen die bis Sommer 2018 geplante Tötung von 40 Fischottern in Niederösterreich protestiert. Der WTV werde mit allen legalen Mitteln gegen dieses "völlig sinnfreie und tierquälerische" Vorhaben kämpfen, kündigte Präsidentin LAbg. Madeleine Petrovic (Grüne) an.

Man habe in dieser Causa Anzeige wegen Tierquälerei erstattet sowie Parteistellung beim Land NÖ im Sinne der auch in Österreich geltenden Aarhus Konvention beantragt. Zusätzlich dazu wurde nach Angaben des WTV bei der NÖ Landesregierung ein Antrag auf Zustellung des Bescheides, mit welchem das Einfangen und der Abschuss von 40 männlichen Fischottern bewilligt wird, inklusive sämtlicher zugrunde liegender Gutachten gestellt.

Der Bescheid sei "mutwillig", "ohne vernünftigen Grund" und ohne Prüfung der Lage ergangen, wurde kritisiert. Die angeordnete Maßnahme basiere auf Schätzungen. Es sei nämlich gar nicht verifiziert, wie viele Fischotter es aktuell im Bundesland gebe - die letzte Zählung sei 2008 erfolgt. Außerdem stehe nicht fest, ob diese allein für den Verlust an Fischen verantwortlich seien - auch mangelnde Wasserqualität könne eine Ursache sein.

Es sei gelungen, eine einst heimische, bedrohte Art wieder anzusiedeln, meinte Petrovic. "Wir unterschreiben für den Schutz der Berggorillas oder die Rettung des Regenwaldes, vernichten aber die eigene Fauna", konstatierte die Rettung des Regenwaldes, vernichten aber die eigene Fauna", konstatierte die Tierschützerin. Es sollten alle Präventivmaßnahmen ausgeschöpft und etwa die Entschädigungen für Teichwirte verbessert werden, bevor man an eine Dezimierung der geschützten Fischotter denkt. Die Beutegreifer würden hauptsächlich kranke und schwache Fische fressen und seien damit als "Gesundheitspolizei" nützlich für das Ökosystem.

Das Thema stand am Nachmittag in der Sitzung des NÖ Landtags auf der Tagesordnung. Die SPÖ, für die ebenfalls die Devise "Präventivmaßnahmen vor Tötung der Fischotter" gilt, hat eine Aktuelle Stunde beantragt

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