Kampf gegen Welpen-Mafia
Tierschützerin deckte Welpen- Skandal auf
29.11.2013
Todkranke Hunde aus Slowakei geschmuggelt.
Sie ist die Kampagnenleiterin gegen den illegalen Handel mit Hundewelpen der Tierschutzorganisation Vier Pfoten: Indra Kley, Ex-Reporterin, 31 Jahre alt.
Spezialgebiet der Wahl-Wienerin mit deutschen Wurzeln: Das Aufspüren jener skrupellosen Händler, die oftmals todkranke Welpen aus dem Osten einschmuggeln und über Internetforen für teures Geld an arglose Hundeliebhaber verkaufen. Jetzt vor Weihnachten ist Indra Kley praktisch pausenlos im Einsatz.
Am Donnerstag saß sie noch als wichtige Zeugin im Straflandesgericht. Wieder war sie es, die mit einer Kollegin fürchterliche Tierschicksale aufgedeckt hatte. Im Rennbahnweg hatte sie undercover mit versteckter Kamera ein Pärchen (beide 31) überführt, das Welpen aus der Slowakei eingeführt und verscherbelt haben soll.
Etliche der Tierbabys starben dabei, mit Hilfe der Polizei konnte die Tierschützerin allerdings die meisten Welpen retten. Die Hundebabys wurden inzwischen vermittelt, der Prozess gegen die Händler vertagt.
Sie wird weiter die
illegalen Händler jagen
Bis sie im Jänner erneut vor Gericht auftritt, wird Indra Kley weiter die illegalen Händler jagen. „Allein in Wien werden es wohl an die 50 sein“, schätzt sie.
Tierschützerin im Interview: "Händler verkaufen sogar Rassen, die es nicht gibt"
ÖSTERREICH: Ihren jüngsten Coup landeten Sie in einem Wiener Gemeindebau. Was war da los?
Indra Kley: Eine Frau hatte Mikro-Mini-Chihuahua-Welpen angeboten. Die Rasse gibt es gar nicht.
ÖSTERREICH: Was sollten die kosten, was passierte dann?
Indra Kley: Sie kam mit einer Handvoll Malteser-Welpen daher, verlangte 500 Euro. Die Welpen waren höchstens vier Wochen alt, völlig apathisch.
ÖSTERREICH: Weil vermutlich krank, oder?
Indra Kley: Ja, sie litten unter der tödlichen Parvovirose. Die Händlerin erklärte die schlechte Verfassung damit, dass die Tiere müde seien.
ÖSTERREICH: Sie haben alles heimlich mitgefilmt.
Indra Kley: Und das Material der Polizei übergeben. Die Beamten haben die Tiere beschlagnahmt, die Justiz die Händlerin angeklagt.
ÖSTERREICH: Kein Einzelfall, oder?
Indra Kley: Nein, nach unseren Hinweisen gibt es allein in Wien 50 illegale Welpenhändler. Vielleicht sind es aber auch 100.