Zwei Frauen ist es zu verdanken, dass ein Krimineller geschnappt wurde.
Diese Szene hätte wohl auch der Regisseur des Bullen von Tölz nicht besser erfinden können: Mittwoch kurz vor Mittag betrat ein 50-jähriger Italiener die Spitalskirche der kleinen Grenzgemeinde – nicht um zu beten und eine Kerze anzuzünden, sondern um den Opferstock auszuräumen.
Was der freche Dieb aber nicht mitbekommen hatte: „Eine Frau aus dem Ort, die gerade ein Vaterunser beten wollte, beobachtete ihn dabei, traute sich aber nicht, ihn zur Rede zu stellen“, sagt Revierinspektor Rudolf Thoeni im ÖSTERREICH-Gespräch.
Hilfe kam in Gestalt der Haushälterin des Pfarrers
Als die
Dame das Gotteshaus verlassen hatte, lief ihr zufällig die Haushälterin des
Ortspfarrers über den Weg. Der erzählte sie, was sich gerade in der Kirche
abspielte. Die Haushälterin wollte zuerst gar nicht glauben, dass es ein
dreister Krimineller auf die paar Euro abgesehen hatte. Dann lief sie aber,
so schnell sie konnte, in das Pfarrbüro, um den Kirchenschlüssel zu holen.
Kurz entschlossen sperrten die beiden resoluten Damen den schamlosen Dieb in der Kirche ein und riefen die Polizei. Die Beamten mussten nur noch die Kirchentüre aufsperren und den Italiener in Empfang nehmen. „Wir fanden bei ihm neben Bargeld in Münz- und Papierform auch noch vorgefertigte Metallstangen mit doppelseitigem Klebeband“, so Ermittler Thoeni.
Dieb hatte das Werkzeug eines Profis mit dabei
Der Italiener ist
offenbar ein Profi. Die Polizei geht davon aus, dass er nicht zum ersten Mal
einen Opferstock plündern wollte. Derzeit wird überprüft,
für welche
Diebstähle der Mann in Frage kommt. Er wurde inzwischen wieder auf freien
Fuß gesetzt.