18 Monate Haft
22-Jähriger wollte mit Brand Haus sanieren
13.02.2015
Sechs davon unbedingt - Urteil nicht rechtskräftig.
Nach einem Brand in der Haller Altstadt in Tirol im März des vergangenen Jahres ist ein 22-Jähriger wegen Brandstiftung am Freitag am Landesgericht Innsbruck zu 18 Monaten Haft, sechs davon unbedingt, verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof hatte das erstinstanzliche Urteil wegen eines Formalfehlers aufgehoben. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig. Die Verteidigung erbat Bedenkzeit.
Der 22-jährige Tiroler zeigte sich in der Verhandlung geständig. Er soll in der Wohnung der Großeltern einen Teppich im Gästezimmer mit Benzin übergossen und angezündet haben. Er habe gehofft, dass durch eine starke Rauchentwicklung eine Sanierung des Zimmers notwendig werden würde, meinte der Angeklagte vor Richterin Helga Moser.
"Er wollte keinen Vollbrand, sondern nur ein kleines Feuer, damit wir meine Gattin überreden können das Haus aufzustocken, sodass er auch eine Wohnung bekommt", meinte der als Zeuge geladene Großvater des Beschuldigten. Die Großmutter habe sich nämlich gewehrt weitere Umbauarbeiten an dem Haus durchführen zu lassen. Weil das Haus in der Altstadt stehe, sei dies nämlich mit einer Vielzahl an Auflagen verbunden gewesen.
"Es tut mir alles leid, ich wollte keinen Großbrand verursachen", sagte der 22-Jährige in seinem Schlusswort. Das Urteil sei "sehr, sehr mild" meinte die Richterin. "Was Sie wollten, ist völlig gleichgültig. Sie haben es für ernstlich möglich gehalten und in Kauf genommen, dass eine Feuersbrunst entsteht", begründete Moser ihr Urteil.
Das Haus habe der 22-Jährige mittlerweile von seinen Großeltern geschenkt bekommen. Für den entstandenen Schaden und die durch den Brand notwendig gewordenen Sanierungsarbeiten sei er selbst aufgekommen, sagte der Angeklagte. Die Aufstockung des Hauses sei sich jedoch aus finanziellen Gründen "nicht mehr ausgegangen", fügte er hinzu.