Insgesamt sechs Familien dürften nicht zurück in ihre Häuse. Der Hangabrutsch macht weiterhin Probleme.
Nachdem eine ganze Siedlung im Tiroler Bezirk Landeck wegen der Gefahr eines Murenabganges evakuiert worden war, sind am Donnerstagnachmittag vier der elf Häuser weiterhin für ihre Bewohner unzugänglich geblieben. "Sechs Familien müssen diese Nacht zum zweiten Mal auswärts schlafen", sagte der Kommandant der Feuerwehr Prutz. Die Wasserableitungsarbeiten sollen während der Nacht fortgesetzt werden, Freitagmorgen soll erneut eine Lagebesprechung stattfinden.
Hangabrutsch macht Probleme
"Bei den vier Häusern bereitet uns
der Hangabrutsch noch Probleme", schilderte der Feuerwehrmann. Die
Sicherheit sei noch nicht zur Gänze gegeben und hänge auch von der Witterung
ab. Auf der Gemeindestraße bleibe im Gefahrenbereich der Verkehr
eingeschränkt aufrecht, in der Nacht werde der Abschnitt gesperrt. In einer
Besprechung am Nachmittag hatten sich Experten der Lawinen- und
Wildbachverbauung, Mitglieder der Gemeinde Prutz sowie der Feuerwehr zu
dieser Maßnahme entschieden. Freitag um 7.00 Uhr werde die weitere
Vorgangsweise besprochen.
Die 44 Bewohner der elf Häuser hatten am Mittwoch gegen 22.00 Uhr ihr Obdach verlassen müssen. Zuvor war der angrenzende Möslebach über die Ufer getreten. Außerdem hatten sich aus dem oberhalb der Siedlung gelegenen Waldgelände mehrere kleine Muren gelöst. Bis zu 2.000 Kubikmeter durchnässtes Erdreich drohten, auf die im Gefahrenbereich befindlichen Gebäude abzurutschen.
In der Nacht war es den Einsatzkräften zunächst gelungen, Wasser aus dem Hang zu pumpen und den Bach in sein Bett zurückzudrängen. Mithilfe von Baggern wurde dann tagsüber Erdmaterial abgetragen, um die über den Gebäuden befindliche Stützmauer zu entlasten. Während der Nacht soll der Hang weiterhin unter Beobachtung der Einsatzkräfte bleiben.