Von einer Glasscherbe so groß wie ein Dolch wurde der 12-jährige Andreas W. aus Thaur aufgespießt. Der Bub starb trotz 4-Stunden-OP.
Ganz Österreich leidet mit dieser Familie mit, deren Sohn auf so schreckliche Weise Mittwochabend in Thaur verstorben ist. Andreas, Sporthauptschüler in Absam und Mittelfeld-Kicker bei der SVG Reichenau, spielte mit einer seiner beiden jüngeren Schwestern Fangen.
Laut Auskunft der Polizei in Hall dürfte der 12-Jährige beim Umhertollen ausgerutscht und in eine verglaste Verbindungstür gestürzt sein.
Ärzteteams kämpften vier Stunden lang
Im Fallen rammte
sich der Bub eine Glasscherbe in den Brustkorb. Im Schock taumelte Andreas
auf die Terrasse und von dort ins Nachbarhaus, wo seine Tante und Onkel
wohnen. Dort brach er wortlos zusammen. Aus seinem jungen Körper strömte
Blut wie aus einem Sturzbach.
Mit einem Notarzthubschrauber wurde der Sonnenschein der Familie W. auf die Uni-Klinik Innsbruck geflogen. Prof. Ludwig Müller von der Herzchirurgieerklärt, wie sehr man sich um das Leben des jungen Patienten bemüht hat: „Es war eine vierstündige Operation. Dabei haben sich zwei Teams immer wieder abgewechselt. Die Glasscherbe war 25 Zentimeter lang und hatte die Form eines Dolches, der in die Lunge eindrang und von dort den linken Herzvorhof durchstieß.“ Um 20 Uhr mussten die Ärzte den Wettlauf gegen den Tod aufgeben: Andreas W. hatte zu viel Blut verloren, der Kreislauf war komplett zusammengebrochen. Außerdem hatte er eine Luftembolie erlitten.
Trauer nach Schreckens-Unfall
Der Schock in Thaur ist groß.
Bürgermeister Konrad Giner: „Alle leiden mit der Familie mit. Niemand ist
momentan zum Feiern zumute. Deshalb haben wir das große Bauhof-Fest am
Freitag gestrichen.“ Auch bei der SVG in Innsbruck-Reichenau gedenkt man des
getöteten Fußballers (dessen Vater dort Trainer ist). Sämtliche Jugendspiele
am Wochenende wurden abgesagt. Auf der Homepage des Vereins bekunden Freunde
und Sportkollegen ihre tiefes Mitgefühl.