Verärgerte Reaktionen und ein kurioser Vorfall überschatten die Klimaproteste der Gruppierung ''Letzte Generation'' in Innsbruck. Während Ihres "Sitzstreiks" kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall: Ein aufgebrachter Passant überschüttete eine Aktivistin kurzerhand mit einem Joghurtgetränk.
Innsbruck/Wien. Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppierung "Letzte Generation" haben Dienstagfrüh einmal mehr in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck protestiert. Sie blockierten mit einem "Sitzstreik" die Kranebitter Allee an der Kreuzung zum Fischerhäuslweg. Drei Personen ärgerten sich darüber dermaßen, dass Anzeigen und eine kurzzeitige Festnahme folgten. Auch in Wien blockierte die "Letzte Generation" den Burgring, was umfangreiche Staus zur Folge hatte.
‼ EILT: MENSCHEN MIT JOGHURT ANGESCHÜTTET ‼
— Letzte Generation Österreich (@letztegenAT) May 23, 2023
Was tun diese Menschen, wenn unsere Ernten immer öfters ausfallen oder uns das Trinkwasser ausgeht?#LetzteGeneration pic.twitter.com/aCyKyqIhLi
Lenker angezeigt und festgenommen
Wie die Polizei gegenüber der APA erklärte, wurden in Innsbruck zwei Verkehrsteilnehmer wegen Ordnungsstörung angezeigt, nachdem sie sich lautstark über den Klimaprotest aufgeregt hatten. Ein weiterer schüttete einer Aktivistin gar ein Joghurtgetränk über den Kopf. Er wurde wegen Anstandsverletzung angezeigt, hieß es. Einer der Angezeigten musste sogar kurzzeitig festgenommen werden, weil er seine Daten nicht bekanntgeben wollte.
Die 27 beteiligten Aktivistinnen und Aktivisten starteten mit der Blockade um 7.30 Uhr und verließen um 8.45 Uhr selbstständig die Fahrbahn, angeklebt war niemand. Für Öffis und Radfahrer war die Kranebitter Allee passierbar. Weil die Demonstrierenden ihre Versammlung nicht angemeldet hatten, wurden auch sie nach dem Versammlungsgesetz angezeigt.
Ausmaß der Aktion
In Innsbruck wurden Autofahrer seitens der Exekutive ersucht, großräumig auszuweichen. Die Kranebitter Allee war vom Kreisverkehr Technikerstraße bis zum Fischerhäuslweg nicht befahrbar, eine Umleitung erfolgte über den Stadtteil Hötting. Die "Letzte Generation" forderte erneut ein Tempolimit von 100 km/h auf Österreichs Autobahnen. Auf einem Transparent fragten sie: "Und wenn die Regierung keinen Plan hat?".
In Wien wurde laut Polizei der Burgring mit einer Marschkundgebung blockiert. Laut ÖAMTC reichte der Stau vom Opernring bis zum Parkring in der Höhe vom Stubentor. Auch auf den Ausweichstrecken beim Schwarzenbergplatz und auf der sogenannten Zweierlinie - also der großen, stadtauswärts parallel zum Ring verlaufenden Verkehrsdurchzugsader - gab es Verzögerungen.