Schütteltrauma
Baby erholt sich langsam
14.11.2007
Wieder ein Fall von Kindermisshandlung in Tirol, wieder ein Stiefvater unter Verdacht: Sieben Monate altes Mädchen kam bewusstlos in Spital.
Am 1. November wurde ein erst sieben Monate altes Mädchen aus Imst bewusstlos in die Klinik Innsbruck eingeliefert. ÖSTERREICH zeigte gestern den Fall auf. Bei der Untersuchung wurde ein Schütteltrauma, also Kindesmisshandlung, festgestellt. Das Kind erlitt schwere Verletzungen der Hirnrinde. Diesmal reagierten die Behörden rasch: Der Fall wurde der Jugendfürsorge gemeldet. Das Baby ist laut Spital auf dem Weg der Besserung.
Maßnahmen
Nun dürfen die Eltern das Baby nur in Begleitung
besuchen, solange es im Spital ist. Danach kommt es in die Obhut des
Jugendamtes. Auch das zweite Kind, das keinerlei Anzeichen von Misshandlung
aufweist, (1 1/2 Jahre) wurde einstweilen der Obhut der Eltern entzogen. Die
Mutter (23) und der Stiefvater (22) stimmten dieser Maßnahme auch zu, so
Erwin Krismer vom Jugendamt. Es sei trotz allem wichtig, dass die Kinder
Kontakt zu ihren Eltern haben dürfen.
Ermittlung
Gegen den Stiefvater wird wegen Kindesmisshandlung
ermittelt. Bei der polizeilichen Einvernahme hatte er angegeben, dass er den
Eindruck hatte, das Baby würge oder litte an Atemnot. Deshalb habe er es in
Panik geschüttelt. Schließlich hatte er die Rettung gerufen. Allerdings
werden gerade Würgen, Erbrechen und Atemnot auch als Symptome des
Schütteltraumas beschrieben.