Ein Braunbär konnte fotografiert werden, zwei Tiere wurden gesichtet.
Tirol/Vbg. Während in Südtirol über das Schicksal von Problembärin JJ4 entschieden wird – sie hatte vor zwei Wochen einen Jogger getötet –, sind auch in Österreich Bären unterwegs. Im Montafon wollen am Mittwoch Spaziergängerinnen zwei Braunbären gesehen haben. Die Tiere hätten gebrüllt, die Frauen seien daraufhin geflüchtet. Ob es sich tatsächlich um Bären gehandelt hat, wird noch untersucht.
Im Lechtal konnte eine Fotofalle einen ausgewachsenenen Braunbären am Montagabend einfangen. „Das Tier wollte wahrscheinlich das Futter der Rehe fressen, dabei wurde es erwischt“, sagt Walter Walch, Berufsjäger des Gebietes.
Der Bär dürfte sich über einen Rehbock hergemacht haben, denn nur wenige Meter entfernt lag das Skelett. „Am Dienstagabend wurden Spuren im Nachbardorf im Schnee entdeckt“, so Walch. Eine Gefahr ginge von dem Wildtier derzeit nicht aus. „Trotzdem wurden alle in der Umgebung gewarnt“, sagt Walch.
Beute. Erst im vergangenen Jahr hatte ein Bär im Lechtal über 30 Schafe und Ziegen eines Bauern gerissen. Ob es sich um das gleiche Tier handelt, bleibt derzeit offen. Haarproben, die neben der Radarfalle entdeckt wurden, wurden zur Analyse eingschickt.
Laut Christian Pichler, Artenschutzexperte beim WWF Österreich, handelt es sich bei fast allen Bären in Tirol um 2- bis 3-jährige männliche Tiere aus dem Trentino. Wenn sie geschlechtsreif werden, würden sie wieder in ihre Heimat zurückwandern, wo die Weibchen sind.