Sorgerechtsstreit

Bangen um entführte Johanna

02.12.2009

Erneut tagt ein US-Gericht im Fall Johanna (6) aus Bad Ischl.

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© mediabox.at/Schwarzl
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Weihnachten mit Johanna (6) zu verbringen – das wünscht sich Andrea M. heuer vom Christkind. Ob ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung geht, wird die zweifache Mutter (39) aus Bad Ischl (Bez. Gmunden) bald wissen. Wie berichtet, war die Sechsjährige von ihrem Vater Adam, einem drogenabhängigen und gewalttätigen Ex-Häftling, Mitte April nach Amerika entführt worden. Mutter Andrea M. saß währenddessen aufgrund eines dubiosen Haftbefehls kurzzeitig in U-Haft. Was folgte, war ein monatelanger Streit um die kleine Johanna – obwohl der 39-Jährigen vom Gericht längst das alleinige Sorgerecht zugesprochen worden war.

US-Richter verspricht: „Entscheidung wird fallen“
Einmal war der Prozess bereits verschoben worden. Gestern tagte das Gericht im US-Bundesstaat Virginia erneut – bis Redaktionsschluss war allerdings noch kein Urteil ausgesprochen. „Alles kann passieren“, ist Andrea M. verzweifelt. Das ständige Bangen, unterbrochen von einzelnen Hoffnungsschimmern, hat aus der kämpferischen 39-Jährigen, die sich auch um Tochter Erika (1) kümmert, in den vergangenen Monaten ein psychisches Wrack gemacht. „Ich will doch einfach nur mein Kind zurück.“

Jeden Abend darf Andrea M. mit Johanna telefonieren. Teils nur zehn Minuten lang, manchmal mehr als eine Stunde vergewissert sie sich, dass es ihrer Tochter im fernen Virginia gut geht. Zwar versuche Ex-Mann Adam immer wieder, „Jo“ vom Handy weg zu locken, trotzdem haben Mutter und Tochter eine intensive Bindung aufgebaut.

Anwaltskosten: Mutter muss Haus verkaufen
„Mir ist verboten worden, mit ihr über die Entführung zu reden. Sie spricht trotzdem immer wieder davon, nach Hause zurückzukommen. Das bricht mir das Herz.“

Nicht nur die Telefongebühren schlagen zu Buche. Kopfzerbrechen bereiten Andrea M. vor allem die Anwaltskosten, die sich im Laufe der Monate summiert und alle finanziellen Reserven aufgefressen haben. Sie sieht sich nun gezwungen, ihr Einfamilienhaus in Bad Ischl zu verkaufen. Auch wenn es schöner wäre, dass Johanna in ihre gewohnte Umgebung zurückkommt – „Mein Kind ist das Wichtigste.“

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