Die 51-Jährige wurde auch von einer Lawine mitgerissen.
Andrea Eisenhut (51) aus dem bayerischen Kaufbeuren ist eine erfahrene Alpinistin – doch dass sie am Samstag in den Lechtaler Alpen überlebte, ist wohl einmalig.
Die 51-Jährige war bei Kaiserwetter mit ihrer Schwester, ihrem Schwager und ihrem Hund unterwegs. Das Ziel war der Seelakopf auf 2.368 Metern über Seehöhe. „Ich wollte irgendwie gar nicht ganz rauf“, erinnert sich die Deutsche im Gespräch mit ÖSTERREICH: „Doch dann ist der Hund vorgerannt und ich doch nach.“
Auf dem Ostgrat kam es zum Unglück – eine Schneewechte brach und riss die Frau mit. „Es ging alles so schnell, ich konnte gar nicht reagieren“, so Eisenhut. Sie stürzte erst in eine Schneerinne, dann ging eine Lawine los und riss die Frau mit. Insgesamt 300 Meter stürzte Andrea Eisenhut vom Berg. Das Wunder: Sie überlebte den rekordverdächtigen Absturz.
Berg-Opfer (51) schon in häusliche Pflege entlassen
Ein Rettungshubschrauber flog die Alpinistin in das Krankenhaus nach Reutte. Selbst die Ärzte konnten die Geschichte nach der ersten Diagnose nicht ganz glauben: Eine Schnittwunde in der rechten Kniekehle und Prellungen am ganzen Körper. Andrea Eisenhut konnte das Spital Sonntagabend wieder verlassen.
"Konnte gar nicht reagieren"
ÖSTERREICH: Frau Eisenhut, die wichtigste Frage: Wie geht’s?
Andrea Eisenhut: Eigentlich ganz gut und ich bin wirklich froh, dass ich noch lebe.
ÖSTERREICH: Wie ist der 300-Meter-Absturz am Samstag passiert?
Eisenhut: Irgendwie wollte ich gar nicht ganz auf den Gipfel rauf, doch dann ist der Hund vorgelaufen und ich dann eben nach. Danach ging alles ganz schnell.
ÖSTERREICH: An was können Sie sich erinnern?
Eisenhut: Ich konnte gar nicht richtig reagieren, es ging alles total schnell, dachte mir aber noch, dass ich froh um meinen Rucksack bin.
ÖSTERREICH: Wie meinen Sie das?
Eisenhut: Ich wurde so hin und her geschüttelt, doch hatte durch den Rucksack irgendwie einen Schutz am Rücken.
ÖSTERREICH: Und als der Absturz im flachen Gelände zu Ende war?
Eisenhut: Ich bin oben auf dem Schnee gelandet, war nicht verschüttet.
ÖSTERREICH: Hatten Sie Schmerzen?
Eisenhut: Nein, eigentlich nicht, nur ein Ziehen im Knie. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Rettern bedanken, die rasch zur Stelle waren.