Von der "Quasi-Enteignung" sollen nicht nur Private sondern auch kirchliche Einrichtungen betroffen sein.
Tirol. Tirol ist beim Wohnen weiterhin ein teures Pflaster. Das belegt der aktuelle Immobilienpreisspiegel, der am Mittwoch in der Wirtschaftskammer präsentiert wurde. Im Vorjahr sind vor allem die Wohnungsmieten stark gestiegen, weil sich viele die Finanzierung einer Eigentumswohnung nicht mehr leisten können und daher Mietwohnungen stärker nachgefragt werden. Es werden mehr Gewerkschaftswohnungen gebraucht. Die Innsbrucker Stadtregierung aus Bürgermeisterliste JA, Grünen und SPÖ will größere Flächen von unbebautem Bauland für den sozialen Wohnbau mobilisieren. Beim Gemeinderat am Donnerstag soll über 23 Grundflächen eine Bausperre verhängt werden, die anschließend Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnbau werden sollen.
Die Tiroler Raumordnung lässt dieses Instrument seit 1994 zu, dass die Stadt die Hälfte von Grundstücken von gewidmetem Bauland im Privatbesitz, die größer als 2.500 m² sind, für den sozialen Wohnbau verwenden kann. Der Eigentümer ist verpflichtet, diesen Teil zu den wesentlich günstigeren Konditionen der Wohnbauförderung abzutreten.
Die Tiroler Nationalratsabgeordnete und FPÖ-Wirtschaftssprecherin Barbara Kolm fragt, warum die Stadtregierung „fremde Grundstücke nicht zu marktüblichen Preisen erwirbt“.