Fachmarkt in Imst
Einkaufscenter wurde erpresst
08.05.2009
Ein Erpresser verlangte einen fünfstelligen Betrag. Die Polizei konnte rasch Entwarnung geben. Es wurde kein verdächtiger Gegenstand gefunden.
Ein unbekannter Erpresser hielt am Mittwochnachmittag Imst in Atem. Er forderte vom Chef eines Einkaufszentrums einen fünfstelligen Geldbetrag, „sonst passiert was“. Gegen 13.40 Uhr erhielt der Leiter des Fachmarktzentrums FMZ, Hannes Gstrein, einen mysteriösen Anruf. Ein Unbekannter teilte mit, dass ein Brief für die Geschäftsleitung in den WC-Anlagen deponiert sei. Gstrein schickte einen Mitarbeiter los, das Schreiben zu suchen. „Um 13.50 hatte ich dann den Brief in der Hand. Zehn Minuten später, also um 14 Uhr, hätte bereits die Geldübergabe stattfinden sollen“, bestätigte der Chef des FMZ.
Keine Evakuierung
Hannes Gstrein alarmierte sofort die Polizei
und die Bezirkshauptmannschaft: „Es war schlicht unmöglich, in der kurzen
Zeit das Geld aufzutreiben. Davon abgesehen lassen wir uns auch nicht
erpressen.“ Binnen weniger Minuten waren die Einsatzkräfte mit
Sprengstoffhunden vor Ort. Hubert Juen, Bezirkskommandant der Polizei Imst:
„Eine Evakuierung des Gebäudes war nicht mehr möglich, da die gesetzte Frist
bereits verstrichen war.“ Die Beamten schwärmten aus und machten sich auf
die Suche nach verdächtigen Gegenständen oder Personen. „Wir wussten
allerdings nicht, wonach wir suchen sollten“, so Juen, „in dem
handschriftlichen Erpresserschreiben war kein Hinweis auf eine Bombe,
Sprengstoff oder eine andere direkte Bedrohung zu finden – da hieß es nur
Geld her, sonst passiert was – aber was, war nicht klar“.
Entwarnung
Nach der Durchsuchung von 20.000 Quadratmetern
Verkaufsfläche konnte Entwarnung gegeben werden. Es wurde nichts
Gefährliches gefunden. Die Betreiber aller Stores im Einkaufszentrum waren
informiert und angewiesen, die Augen offen zu halten. Die Kunden bekamen von
der Aktion wenig mit - es kam zu keinerlei Tumulten oder Panik. Manche
wunderten sich nur über die starke Polizeipräsenz.
Keine Spur
Die Ermittlungen liefen auch am Donnerstag auf
Hochtouren. Bisher gibt es keine konkreten Hinweise auf den Täter. Die
Ernsthaftigkeit der Erpressung ist auch unklar, da die Drohung recht unklar
formuliert war. Auch ein übler Scherz ist nicht ausgeschlossen. In den
nächsten Tagen werden Dutzende Videoaufnahmen ausgewertet.