Nach dem Drama von Pertisau trauert Julie um ihre tote Schwester.
Die Geschichte der Schwestern Manon (13) und Julie (16) schockte in ihrer Heimat Hessen ebenso wie in Österreich, wo sich der unfassbare Unfall zutrug.
Junge Meistertänzerin
Wie berichtet waren die Mädchen mit
ihrem Vater im Tristenautal wandern, als sie in 1.100 Meter Höhe zu einem
Wasserfall samt Tümpel kamen. Als sich die Schülerinnen zum Wasser
hinabbückten, krachte just in diesem Moment eine Altlawinen-Brücke über
ihnen zusammen. Ein zwei Tonnen schwerer Eisblock begrub die Teenager. Julie
musste mit ansehen, wie ihre kleine Schwester starb. Dann wurde sie selbst
von den Helfern aus dem Schneegrab befreit und in die Uni-Klinik Innsbruck
geflogen.
Multiple Beinbrüche
Über eine Woche lag die Überlebende auf
der Intensivstation. Anfangs war sogar zu befürchten, dass die deutsche
Jugend-Meisterin im Schautanz nicht nur das Los, ihre Schwester verloren zu
haben, verkraften musste – sondern dass sie auch noch für immer gelähmt sein
könnte. Die Klinik-Ärzte gaben aber schnell Entwarnung. Chefarzt Blauth zu
ÖSTERREICH: „Der neurologische Befund sieht wirklich sehr gut aus. Julie hat
aber multiple Brüche am Becken und an den Beinen erlitten, die wir bei zwei
umfangreichen Operationen sehr gut reparieren konnten.“
Die Genesung am Körper schreitet sogar so gut voran, dass bereits mit der Physiotherapie begonnen werden kann. Sprich: Die sportliche Julie, die hofft, bald wieder tanzen zu können, unternimmt bereits erste zaghafte Schritte. Blauth: „Das Mädchen ist sehr tapfer und bewundernswert, wenn man bedenkt, was sie gerade durchmacht.“
Vater und Tochter trösten sich gegenseitig
Bis übers
Wochenende muss die 16-Jährige in Unfall-Chirurgie in Innsbruck bleiben, ehe
sie auf einen Rehab-Platz nach Deutschland verlegt wird.
Bis dahin ist ihr Vater Peter E. (48) – der zwischendurch abreisen musste, um das Begräbnis für seine Tochter Manon in Deutschland vorbereiten – bei seiner Älteren, um sie zu trösten und aufzurichten. Doch auch Julie tröstet ihren leidgeprüften Papa. Beide bekommen psychologische Betreuung. Blauth: „Das Schicksal der Familie berührt uns alle.“