Weil seine Großeltern ihre Wohnung nicht ausbauen durften, zündete sie der Enkel an.
Die Altstadt von Hall in Tirol, die sich gerade als UNESCO-Weltkulturerbe bewirbt, hätte Philipp W. (22) um ein Haar abgefackelt: 100 Feuerwehrleute konnten im März den Großbrand, den der Bursch gelegt hatte, löschen. Am Donnerstag musste sich der Brandstifter im Landesgericht Innsbruck verantworten: „Das Ganze war eine Dummheit“, sagte der Angeklagte.
Brandstiftung. Sein Motiv: „Ich wollte nur meinen Großeltern helfen.“ Die wollten ihre Altstadt-Wohnung umbauen lassen, doch wegen der hohen Denkmalschutzauflagen gaben sie die Pläne auf. Das Kalkül von Philipp W.: Nach einem Brand wären die Umbauten ohne Auflagen möglich geworden.
Als die Großeltern verreist waren, übergoss der 22-Jährige einen Teppich mit Benzin und zündete ihn an. Es entwickelte sich ein Großbrand – Schaden 187.000 Euro. Der Opa des Brandstifters bedauerte vor Gericht seine „blöde Rederei“: Es wäre nicht schade, wenn das Haus brennen würde, hatte er zu seinem Enkel vor der Tat gesagt.
Urteil. 18 Monate Haft, sechs davon unbedingt, lautete das nicht rechtskräftige Urteil. Es gilt die Unschuldsvermutung.
(loa)