Bauern bekommen nur mehr 26 Cent pro Kilo Milch. Berlakovich fordert Lieferverzicht.
Auf die Tiroler Bauern wartet die nächste Hiobsbotschaft: Die Tirol Milch senkt den Milchpreis für ihre Bauern erneut. Im Mai und im Juni bekommen die Bauern 26 Cent pro Liter Milch. Bisher waren es 28 Cent gewesen. In einer gestrigen Pressekonferenz in Innsbruck bringt es Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich (ÖVP) auf den Punkt: „Die Milchwirtschaft ist das Sorgenkind Nummer eins.“
Milchüberschuss
Derzeit gibt es in Europa acht Milliarden
Kilogramm Milch zu viel. Um das Überangebot zu verkleinern, hat die EU
begonnen, zusätzliche Milch- und Butterkontingente einzukaufen. In diesem
Zusammenhang bekräftigte der Landwirtschaftsminister, dass er dieses Jahr
die von der EU geforderte Anhebung der Milchquote nicht durchführen werde.
Berlakovich richtet jedoch auch an die Endverbraucher einen Appell:
„Konsumenten bestimmen durch ihr Einkaufsverhalten die Zukunft der Bauern
mit.“ Einen Lösungsansatz hat der Landwirtschaftsminister auch schon parat:
So soll es bereits Verhandlungen zu einem freiwilligen Lieferverzicht geben
– weil es nicht sein könne, dass bei übersättigten Märkten die Produktion
zusätzlich angeheizt werde. „Allerdings kann das nur auf freiwilliger Basis
geschehen“, meint Berlakovich.(vie)