Landeschef Günther Platter macht weiter Druck für den Bau.
Innsbruck. Kommt er oder kommt er nicht? Der 55 Kilometer lange Brennerbasistunnel beschäftigt die EU gleich intensiv wie das Land Tirol, glaubt man Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und EU-Tunnelkoordinator Pat Cox.
„Nur der Brennerbasistunnel kann uns die Verlagerung auf die Schiene ermöglichen“, meint Platter und verweist darauf, dass bereits 75 Prozent des Projekts ausgebaut beziehungsweise im Ausbau begriffen sind. Auch aus Italien verspüre er Rückenwind. „Jetzt müssen wir auch noch unsere Regierung überzeugen“, appelliert er in Richtung Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ). Ein Ende ihrer Kostenevaluierung erwartet sich Platter im Oktober.
Zeit drängt
EU-Tunnel-Koordinator Pat Cox drückt indes aufs
Tempo beim 9,7- Milliarden-Euro-Projekt: „Ich werde mich um gute Stimmung
bemühen“, verspricht er – siehe auch Interview. Er stellt aber klar: Wenn
der Baustartschuss nicht 2011 erfolgt, ist die EU-Milliarde weg. Was dann
mit den für die Periode 2014 bis 2020 in Aussicht gestellten 1,6 bis 1,8
Milliarden Euro passiert, ist fraglich.
Kritik
Für die Grünen ist das „Abschiedslied“ auf den Tunnel
schon angestimmt: „Für Platter geht es nur mehr darum, das Gesicht zu
wahren“, sagt Georg Willi. Er pocht auf die Alpentransitbörse und die
Anhebung der Lkw-Maut. Auch für Transitforum-Chef Fritz Gurgiser bringt der
Tunnel nichts, weil eine zwingende Lkw-Verlagerung auf die Schiene fehlt:
„Die Bedingungen auf der Straße müssen sich ändern.“ Für Lkws sei es nach
wie vor am billigsten, diese zu benützen.