Eine junge Frau (20) wurde Dienstag von ihrem Ehemann mit einem Messer attackiert.
Vielen Passanten, die sich Dienstagabend in der Innsbrucker Innenstadt aufgehalten haben, dürfte immer noch ein kalter Schauer über den Rücken laufen: Sie mussten mit ansehen, wie ein 22-jähriger Afghane seine Ehefrau auf offener Straße mit mehreren Messerstichen brutal niederstreckte.
Die 20-Jährige war mit ihrem Sohn (1), der im Kinderwagen saß, in der Maria-Theresien-Straße unterwegs. Gegen 22.15 Uhr hatte sie sich zu einem Bekannten an den Brunnen vor der Annasäule gesetzt.
Wortgefecht endete mit mehreren Messerstichen
Als ihr Gatte plötzlich dazukam, nahm das Drama seinen Lauf. Nach einem kurzen, hitzigen Wortgefecht, brannten beim 22-Jährigen offenbar die Sicherungen durch und er stach im Blutrausch auf seine Ehefrau ein. „Es dürfte sich um eine Beziehungsgeschichte gehandelt haben. Es kam zum Streit, der dann eskalierte“, so Walter Pupp, Leiter des Landeskriminalamts Tirol. Schrecklich: Die Attacke ereignete sich vor den Augen des einjährigen Sohnes. Die Frau starb im Spital.
Passanten versuchten, die Attacke zu verhindern
Obwohl mehrere Augenzeugen die Tat zu verhindern versuchten, wurde die 20-Jährige schwer am Kopf und im Brustbereich verletzt. Der mutmaßliche Messerstecher konnte zu Fuß entkommen. Nach ihm wird gefahndet. Die Tatwaffe, ein Klappmesser mit einer 20 Zentimeter langen Klinge, wurde sichergestellt.
Gegen den Täter gab es heuer bereits zwei Vorfälle wegen häuslicher Gewalt. Seither wurde die 20-Jährige von einer Fraueneinrichtung betreut.
Psychologin Dr. Perner: "Bei Wut kann man Kontrolle verlieren"
ÖSTERREICH: Frau Doktor Perner, warum kommt es immer wieder zu solch schrecklichen Bluttaten?
Rotraud Perner: Es gibt Menschen, die das Recht für sich beanspruchen, andere zu bestrafen, wenn jemand etwas tut, das einem gar nicht passt.
ÖSTERREICH: Sind diese Menschen krank?
Perner: Nein. Sie sind in einem emotionalen Ausnahmezustand, verlieren durch ihre Wut die Kontrolle über ihr Handeln. Zumeist geht es um Rache oder Besitzdenken („Du gehörst mir“). Diese Leute fühlen sich im Recht.
(kuc)