Eiskalt
Die erschütternden Details der Horrornacht in Kitz
07.10.2019
Es ist ein beispielloses Blutbad, das der Nobelskiort bisher noch nicht gesehen hat. Was geschah genau in der Nacht auf Sonntag?
2014 waren sie noch das Traumpaar im Ort und sogar verlobt - und das obwohl "Andi" erst 20 und Nadine sogar erst 14 Jahre alt waren. Sie wollten alle im Nobelskiort Kitzbühel und weit über die Grenzen hinaus an ihrem Glück teilhaben lassen. Auf Facebook postete Andreas stolz E. ganz stolz seine große Liebe.
Andreas E. sitzt in U-Haft. Er soll fünf Menschen eiskalt erschossen haben.
Fünf Jahre später sind Nadine H. und ihre Familie tot - erschossen von Andreas E. Der Sohn einer angesehenen Handwerkerfamilie aus der Stadt sitzt mittlerweile in U-Haft. Und das ganze Land zeigt sich entsetzt von diesem Blutbad.
Nadine und ihr neuer Freund Florian. Andreas E. konnte ihr Glück nicht ertragen.
Aber was geschah genau in der Horrornacht in Kitz? In den frühen Sonntagsstunden erschoss Andreas E. Nadine H., ihren neuen Freund, die Eltern des Mädchens und einen ihrer Brüder. Anschließend stellte er sich bei der Polizei: „Ich habe gerade fünf Menschen getötet“, sagte er, legte die Pistole und ein Messer auf den Tresen in der Kitzbüheler Inspektion.
Als die Beamten mit einem Großaufgebot bei dem schmucken Einfamilienhaus am Walsenbachweg 44 ankamen, entdeckten sie das ganze Ausmaß der Tragödie. Zuerst hatte Andreas E., der sich in seiner Jugend bei einer Blaulichtorganisation engagiert hatte und schnelle Autos liebt, Nadines Vater Rupert (59) erschossen. Dann ihre Mutter Andrea (51) und Bruder Kevin (25).
Auch Bruder Kevin (25), Mama Andrea (51) und Papa Rupert (59) wurden getötet.
Mörder kam über kleinen Balkon
Nadine H. selbst schlief mit ihrem neuen Freund in der Einliegerwohnung des Hauses. Die Tür war von außen versperrt. Doch der Todesschütze, der dort selber länger gelebt hatte, nutzte seine Ortskenntnisse. Er stieg über den kleinen Balkon und das Fenster ein, tötete seine Ex-Verlobte und ihren neuen Begleiter (24).
Der 25-Jährige muss rasend vor Eifersucht gewesen sein. Er konnte nicht überwinden, dass ihm Nadine zwei Monate zuvor den Laufpass gegeben hatte. Als er seine Angebetete am Abend der Morde auch noch zufällig beim Fortgehen in einem Lokal in Kitzbühel traf, brannten ihm die Sicherungen durch. Andreas E. stritt mit der 19-Jährigen und ihrem neuen Freund.
Doch man trennte sich zunächst. Gegen 4 Uhr stand der 25-Jährige allerdings plötzlich vor dem Elternhaus des Mädchens, klopfte die Eltern heraus. Nadines Vater Rupert H. forderte ihn eindringlich auf, nach Hause zu gehen. Das tat Andreas E., doch da hatte er längst seinen teuflischen Plan gefasst.
Ganzer Ort in Schock
Entsetzen im Nobel-Wintersportort
Zu Hause bei sich besorgte er sich die Pistole seines Bruders. Die besaß dieser ganz legal, die Waffe war ordnungsgemäß in einem Tresor verschlossen. Gleichzeitig steckte sich der 25-Jährige ein Messer ein und fuhr zurück an den Walsenbachweg. Gegen 5.30 Uhr fielen die tödlichen Schüsse, weitere 30 Minuten später stand Andreas E. bei der Polizei.
Über den Balkon gelangte Andreas E. in die Wohnung von Nadine H.
Die Nachricht von dem unvorstellbaren Verbrechen verbreitete sich in der 8.200-Einwohner-Stadt wie ein Lauffeuer. Kaum jemand konnte glauben, was passiert war. Bürgermeister Klaus Winkler: „Wir sind alle zutiefst entsetzt.“ Auch Landeshauptmann Günther Platter kondolierte. Für Andreas E. gilt die Unschuldsvermutung.