Stufe 3 bis 4

"Große" Lawinengefahr in Nordtirol, "erhebliche" in Osttirol

21.12.2008

Erstmals in dieser Wintersaison hat am Sonntag in ganz Nordtirol "große" Lawinengefahr geherrscht.

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© APA/Gindl
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Aufgrund der bis 1.700 Meter Höhe hinaufreichenden, teils intensiven Regenfälle musste in "allen Hanglagen" mit Nassschneelawinen gerechnet werden, teilte der Tiroler Lawinenwarndienst mit. Die Verhältnisse für den Wintersportler wurden als "ungünstig" bezeichnet. In Osttirol wurde die Lawinengefahr auf Stufe 3 (erheblich) auf der fünfteiligen Skala angesetzt.

Warnung vor "spontan abgehenden" Schneebrettlawinen
Von der Verschüttung durch Nassschneelawinen seien auch exponierte Straßenbereiche gefährdet. Vor "spontan abgehenden" Schneebrettlawinen wurde vor allem auf nord- über südöstlich bis hin zu südwestlich gelegenen Hangrichtungen gewarnt. Besonders vom Arlberggebiet über das Außerfern bis hin zu den Nordalpen könnten diese bis 2.200 Meter Höhe auftreten. In Osttirol seien nach wie vor abgleitende Schneemassen auf steilen Wiesenhängen die Hauptgefahr.

Durch den Regen habe die Schneedecke massiv an Festigkeit verloren, erklärten Lawinenexperten am 4. Adventsonntag. Dadurch könne sie leicht von selbst abgleiten. In den Gebieten rund um den Arlberg, das Außerfern bis zu den Nordalpen habe sich zudem am vergangenen Freitag eine Eiskruste als störanfällige Gleitfläche bis etwa 2.200 Meter Höhe gebildet. Die Verbindung von Triebschnee mit Neuschnee nehme mit ansteigender Seehöhe ab, die Störanfälligkeit zu. Mit dem Abklingen der Niederschläge wurde eine "rasche Besserung" vorausgesagt. Für den Wochenstart wurde mit einer "erheblichen" Lawinengefahr gerechnet, am Dienstag sogar mit einer "mäßigen" (2. Stufe).

Straßensperren
Wegen Lawinengefahr gesperrt waren laut ÖAMTC am Sonntag die Kössener Straße (B176) zwischen Kössen und St. Johann in Tirol in beiden Richtungen. In Osttirol waren die Rajach-Landesstraße (L74) zwischen Rajach und Hopfgarten und die Sankt Veiter Straße (L358) in beide Richtungen nicht befahrbar. Kurzfristig wegen Lawinengefahr gesperrt war in den Morgenstunden auch das "hintere Zillertal", teilte ein Sprecher der Verkehrsinformationszentrale.

Schneebrett schüttete Straße im Bregenzerwald zu
Ein Schneebrett hat Sonntag früh in Warth (Bezirk Bregenz) die Bregenzerwaldstraße (L200) auf einer Länge von 20 Metern rund eineinhalb Meter hoch verlegt. Die Bergrettung führte mit zehn Personen eine Suchaktion durch, konnte nach der Sondierung des Lawinenkegels aber Entwarnung geben, informierte die Sicherheitsdirektion. Es kam niemand zu Schaden.

Lawinenabgang in St. Koloman
Auch im Bundesland Salzburg muss man sich vor dem Neuschnee in Acht nehmen: Bei einem Lawinenabgang in St. Koloman (Tennengau) in der Nacht auf Sonntag ist niemand verletzt worden. Wegen heftiger Regenfälle hatte sich oberhalb einer Häusergruppe eine 480 Quadratmeter große, mit Schnee vermischte Schlammmasse gelöst. Sie stoppte bei einer Hauswand und drückte laut Sicherheitsdirektion ein Fenster ein. "Häuser und Menschen sind nicht in Gefahr", sagte der Tennengauer Katastrophenreferent Siegfried Stöckl.

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