Geplante Tarifreform
Grünes Licht für billige Öffis in Tirol
15.07.2008
Die Nachwirkungen der EURO ziehen weite Kreise: Öffentliche Verkehrsmittel sollen wieder stärker genutzt werden, eine Tarifreform ist geplant.
Die gute Auslastung der Öffis während der EURO gab eindeutige Impulse für Neuerungen im Bereich der öffentlichen Verkehrsmitteln in Tirol: Im Juni verzeichneten Bus und Bahn ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zum Vormonat Mai.
Wunsch nach Änderung
Diese Zahlen haben den Verantwortlichen
allem Anschein nach gefallen. Derzeit werden Gespräche über konkrete
Änderungen beim Verkehrsverbund Tirol (VVT) geführt. LH-Stellvertreter Anton
Steixner, zuständig für den Nahverkehr in Tirol, bestätigt gegenüber
ÖSTERREICH: „Eine Rekordinflation und der ständig steigende Spritpreis
machen den Menschen zu schaffen. Es ist nötig, dass die Tiroler finanziell
spürbar entlastet werden.“
Ein Koalitionsabkommen der SPÖ mit der ÖVP sieht nun vor, den Benutzern von Bussen und Zügen eine ganze Reihe von Verbesserungen zu bieten. Von LH-Stellvertreter Hannes Gschwentner (SPÖ) heißt es dazu: „Insbesondere die ländlichen Regionen sollen flexible und bedarfsgerechte Lösungen erfahren.“ Nicht nur das Streckennetz soll ausgebaut werden, Fahren mit den Öffis soll vor allem auch billiger werden. Die VVT-Jahreskarte für Pendler soll gemäß dem Modell „Acht Monate bezahlen – zwölf Monate fahren“ verbilligt werden. Bis dato gilt die Devise: „Zehn Monate zahlen – zwölf Monate fahren.“
Beispiel
Ein Beispiel: Derzeit müssen für eine Jahreskarte der
Klasse „Regio-Karte“ 918 Euro berappt werden. Dies entspricht zehnmal dem
Monatspreis von 91.8 Euro. Pendler aus allen Regionen wie Kufstein,
Stubaital, Ötztal oder Landeck können damit nach Innsbruck fahren. Wenn die
neue Regelung in Kraft tritt, wären für das Jahresticket nur mehr 734,4 Euro
zu bezahlen – eine Ersparnis also von fast 200 Euro. Landesrat Anton
Steixner stellt künftig auch in Aussicht, dass „Studenten, Lehrlingen und
Pensionisten unter die Arme gegriffen werden soll“. Auch eine
Familienjahreskarte für das VVT-Netz soll es künftig geben. Des Weiteren
laufe die Aktion „Sommerfreifahrt bis 1. September“ für Kinder und
Jugendliche bis 18 Jahre schon.
Ab wann die Fahrgäste die Änderungen finanziell spüren? Steixner: „Die Reformen werden in den nächsten Monaten ausverhandelt und treten in weiterer Folge zügig in Kraft.“